Freitag, 6. Juni 2008

06.06.2008 Von Vegas über Calico nach Ontario

So, nun ist es soweit. Das letzte Mal in einem Motel aufgewacht. Wir packen unsere 7-70 Sachen und machen uns auf in Richtung Westen. Da wir an dem Tag nichts weiteres geplant haben und uns die Sache mit dem Six Flags jetzt noch zu anstrengend wäre, halten wir in Calico. Calico war mal eine Goldgräberstadt. Anfang des letzten Jahrhunderts gabs aber nicht mehr genug Gold & Silber und so verwahrloste die Stadt. Bis sie in den 1960ern wieder aufgebaut und restauriert wurde. Allerdings um Geld zu bringen. Und um Geld zu bringen muss man verkaufen. So ist also in 90% der Gebäuden ein Andenkenladen, ne Pommesbude o.ä. Auch die Klimaanlagen auf den authentischen Häusern passen nicht so recht ins Bild. Ganz zu schweigen von dem Müll. Gerade als wir ankommen startet eine "Gunshow". Da stehen sich zwei Möchtegerncowboys gegenüber und schießen mit Platzpatronen in die Luft. Dem Einen guckt sein Gehörschutz noch aus dem Ohr, der andere Cowboy hat vergessen seine Knarre zu laden. Mit das Peinlichste was ich je an Tourishow gesehen habe. Aber dem Japsenbus der mit uns gestrandet ist macht es Spaß und jeder macht hinterher noch ein Foto mit den Laiencowboys. Wir machen das wir wegkommen...
Da wir noch massig Zeit haben bis unser Flieger heute um kurz nach Mitternacht startet, beschließen wir nach LA zu fahren, also zumindestens bis nach Beverly Hills und Hollywood. Mareike möchte einmal das Hollywoodschild sehen. Ok, machen wir. Etwas über den Sunsetblvd und den Rodeodrive gegurkt und dann zum Airport nach Ontario. Ja, Ontario Californien. Ist nicht so bekannt. Kennen wir jetzt aber. Auch die Mietwagentante kennt es jetzt, denn die dachte ich wollte sie verarschen als ich ein Auto von Oakland nach Ontario haben wollte. Aber jetzt weiß sie, dass nicht Auckland, New Zeeland und Ontario, Canada gemeint ist...
Egal. Wir geben den Mietwagen ab (Schade, hat man sich irgendwie dran gewöhnt) und beginnen unseren Flugmarathon. Ontario, CA - Houston, TX - JFK, NY - Düsseldorf, NRW. Mit den Flügen klappt alles problemlos. Wir landen am 07.05. um kurz vor 8 Uhr in Düsseldorf. Der Flieger war gerammelt voll. Wir gehen durch die Einreise bei der BuPo und stehen am Gepäckband. Natürlich kommen meine Koffer als letzte. Der Zoll steht schon bereit und meine Befürchtung, dass sie sich den Letzten schnappen trifft natürlich zu. Die Koffer werden auf ein Röntgengerät gelegt und ein Exilossi fragt ob wir denn auch was eingekauft hätten. Ich bleibe cool und sage natürlich dass wir was eingekauft hätten, aber alles im legalen Bereich. Das reicht ihm erstaunlicher Weise und wir müssen nicht mal nen Koffer aufmachen...Puhh!!!
Warum wurden denn nicht die Weiber mit ihrem 25 Abercrombietaschen kontrolliert?? Ich hatte offensichtlich alte Klamotten an...Weiß der Geier. In der Schalterhalle wartete schon der 1,3er Diplomkaufmann - wenn auch etwas dämmerig- und auf ging es nach hause. Viereinhalb Wochen vorüber. Viel gesehen, viel erlebt und wieder heile angekommen. Der grobe Plan für nächstes Jahr steht schon...

Mittwoch, 4. Juni 2008

04.06.2008 Las Vegas und Elton´s Piano

Eigentlich sah der Plan ja vor heute Richtung California zu fahren und dem Six Flags Park Valencia einen Besuch abzustatten. Da wir aber gestern die Karten für Elton John nur für heute bekommen haben, war eine Planänderung angesagt. Wir fuhren heute morgen Richtung Las Vegas Downtown und warfen endlich mal nen Blick in die Fremont Street (auch wenn es im hellen nicht wirkt). Das hatten wir sonst immer vergessen. Dann ging es weiter in den nördliche Las Vegas Outlet. Dort haben wir dann etwas Zeit und Geld gelassen.
Eigentlich wollten wir dann heute Nachmittag noch etwas am Pool liegen. Aber ein heftiges Gewitter gefolgt von einem 1a Wüstensandsturm cancelte diesen Plan... Aber irgendwie faszinierend, wenn die Skyline im nichts verschwindet und man sieht, wie die Flugzeuge bei solch einem Seitenwind landen. Also checkten wir in den Emerald Suites ein und fingen eine Vorselektion der Einkäufe an...
Dann ging es in Cesars Palace zu Elton John. Was soll man sagen. Geil. Er wirkt live noch kleiner als auf Bildern. Hat sich auch nur zweimal umgezogen. Nach zwei ersten unbekannten Liedern kamen dann nur noch gute Songs. Geniale Live-Stimme. Was auffiel: Die Amis kommen zu allem zu spät. Gut, bei einem 5 Stunden Baseballspiel nicht so schlimm, aber zu einem 250$ Konzert??? Wenn die Kohle keine Rolle spielt...
Wie auch immer. Wieder im Hotel ging es wieder ans Tasche packen, denn morgen geht es wieder gen Heimat - wenn auch erst nach Mitternacht...

Dienstag, 3. Juni 2008

03.06.2008 Las Vegas

Nun gut, wir wohnen wieder im 30. Stock mit Blick auf den Strip. Leider verhalf uns diesmal nicht mein Charme oder gutes Aussehen dazu, sondern ein 20er, den ich dem Empfangmenschen zugesteckt habe. Hatte auf ne Suite spekuliert, aber so ist auch gut. Schade nur, dass die Aussicht durch die Baustelle des Citycenters behindert, bzw. völlig versperrt wird...
Nachdem wir gestern noch kurz im Outlet waren und den Abend dann ruhig auf dem Zimmer verbracht haben , wollen wir heute morgen etwas die Veränderungen in Vegas begutachten. Da wo letztes Jahr noch Kräne standen stehen jetzt schon Häuser. Die Kräne sind jedoch nicht verschwunden, sondern nur verschoben. Es wird immer noch an allen Ecken und Enden gebaut. Wie gesagt, auch bei uns vor der Nase. Davon haben wir jedoch heute nichts mitbekommen, denn die Arbeiter streiken. Toll. Wir schlendern etwas durch die Hotels. Es ist unglaublich warm und drückend. Da tun die auf gefühlte 6 Grad gekühlten Hotels zwischendurch mal ganz gut.
Vor dem Bellagio haben wir Glück und sehen einen Test der Bellagio Fountains. Da geben die Mechaniker mal richtig Gas. Die schießen die Fontänen deutlich höher als am Abend.
Im Cesars Palace erstehen wir die letzten beiden (bezahlbaren) Tickets für Elton John´s Red Piano. Allerdings erst für morgen. Aber egal. Da freuen wir uns schon drauf.
Im Venetian gehen wir wie immer in die Gallerie von Peter Lik. Da kommt der Verkäufer auf uns zu und fragt wie wir die Bilder fänden. Ja, toll. Deswegen sind wir hier. Ich habe sogar ein Fotobuch von ihm. Das versteht er wohl falsch und denkt ich habe ein Foto von ihm (also ein echtes, nicht mein Posterprint) Deshalb rennt er die ganze Zeit hinter uns her und will mir ein Foto verkaufen. Er macht Lichteffekte (genial und unbeschreiblich) und erzählt was von einer Wertsteigerung von bis auf über 45000$!!! Ja prima, dafür würde ich mein Buch auch hergeben. Allerdings redet er erstmal noch von einer limitierten Edition. Ob ich nicht eins haben wolle. Ja, sicher. Kostet 20000$. Hmm, hab ich gerade nicht mit. Ok. Wie wär´s mit dem?? Kostet 10000$. Hmm, auch nicht im Budget. Ja, dann aber das für 3400$?!? Ne, die sind zu teuer!!! Ach so ist er pikiert und lässt sich nicht mehr blicken. Boar, seh ich in kurzen Hosen reich aus...
Dann legen wir uns in uunserem Hotel etwas an den Pool. Leider nur bis 18 Uhr, denn dann ist Schatten von der Citycenterbaustelle. Wenn der Laden steht können sie den Pool dicht machen...
Abends schauen wir uns dann noch die 23-24 Uhr Bellagiofontänenshow an und dann geht es ab ins Bett.

Montag, 2. Juni 2008

02.06.2008 Antelope Canyon, Zion & Vegas

Heute haben wir für unsere Verhältnisse mal ausgeschlafen. Wir wollten in den Upper Antelope Canyon. Da ist auch wieder die beste Zeit die Mittagszeit, wenn die Sonne schöne Spots in den Canyon wirft. Da bis Mittag noch was hin ist, besuchen wir eben den Horseshoe Bend, eine schöne Flußbiegung des Colorado River in Hufeisenform. Hier können wir uns wieder nur kaputtlachen. Ein Japanertross kommt uns entgegen. Wir haben 35 Grad. Keine Wolke am Himmel. Es ist Sandboden. Die Frauen haben alle lustige Regenschirme im Coktailschirmchendesign aufgespannt, Hüte wie für das Ascotrennen auf, Strickjäckchen (!!!) über den Designerblusen und Handschuhe an! Ich konnte mir ein Foto nicht verkneifen. Na egal. Der Horseshoeband war gut und wir fahren zum Antelope.

Der Canyon ist auf Indianer Gebiet. Genauer auf Gebiet der Navajos. Die haben in den ´60ern mal abgestimmt keine Casinos auf ihrem Gebiet zu bauen und dafür lieber den Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen, die sich etwas in der Natur bewegen wollen. Also zahlt man erstmal 6$ dafür, dass man Navajogebiet betreten darf. Dann noch mal 25$, damit man auf der Ladefläche eines uralten Jeeps zum Eingang des Canyons gefahren wird. Dann geht man mit einem Indianerführer durch den Canyon. Der Canyon ist toll. Keine Frage. Auch die Spots sind prima. Was nervt sind die Touris die da durchgepfercht werden. Hopphopp, ein paar Bilder und dann weiter. Immer wieder latschen Idioten anderen ins Bild. Das kann denen die 150$ für eine Fototour gezahlt haben nicht passieren. Da steht dann immer ein Indianer und hält alle anderen davon ab ins Bild zu laufen. Wir sind in einer Gruppe mit älteren süddeutschen Touris, die dümmer sind als ne Scheibe Toast. Aber darüber will ich jetzt nicht mehr reden sonst bekomme ich wieder Puls…

Fazit: Sollte man mal gesehen haben, aber das mystische wie es auf den Bildern rüberkommt fehlt durch die Tourimassen. Schade. Doofe Indianer!

Dann geht es weiter Richtung Zion NP für den wir leider mal wieder keine Zeit haben und nur durchfahren können. Aber nächstes Jahr schauen wir ihn uns Richtig an. Bestimmt. Heute Abend sind wir in Vegas. Da wohnen wir im Monte Carlo. Und da Mareike heute gefahren ist kann ich den Bericht im Auto schreiben und weiß ja jetzt noch nicht wie der Abend wird. Das kommt dann morgen…

Sonntag, 1. Juni 2008

01.06.2008 Die Wave

Heute war es soweit. Es ging in die Wave, oder wie es richtigerweise heißt: Coyote Buttes North. North ist wichtig, weil hier ist die Wave. Es gibt auch noch die South, da ist aber keine Wave. Wir haben es heute morgen nicht so eilig, weil hier ist das beste Licht um die Mittagszeit und danach, wenn die Sonne so steht, dass es keine Schatten mehr gibt. Das ist natürlich toll zum Fotografieren, aber nicht so toll zum Hiken. Es sind auch mal wieder schlanke 32 Grad. Wind ist nicht vorhanden. Prima. Also machen wir uns auf den Weg. Zuerst geht es durch einen sandigen Wash und dann eine ziemlich hohe Sanddüne rauf. Die Sonne knallt. Dann geht es eine Felswand hoch und man ist auf einem Plateau. Laut der tollen bebilderten Beschreibung die wir in der Rangerstation bekommen haben sollen wir hier wieder bergab gehen. Als wir uns auf den Weg machen pfeift uns aber Huub an. Der ist aus Holland und illegal hier. Also nicht in den USA, aber auf dem Weg zur Wave. Er meint, dass man besser oben am Berg bleibt, da man sonst alles wieder hochlaufen müsste. Na gut, wir vertrauen wider unserer Natur Hollandhuub und bleiben oben. Ein Stück gehen wir zusammen. Dann entscheiden wir uns aber doch etwas herunter zu gehen, da wir den Eingang der Wave schon sehen können und der Meinung sind, dass man jetzt runter gehen sollte. Huub ist anderer Meinung und bleibt oben. Mal sehen wer zuerst da ist. Es geht jetzt wieder durch tiefen Sand. Das ist nicht angenehm, denn man geht einen Schritt vor und rutsch zwei zurück – glaubt man zumindest. Das letzte Stück geht es dann nur noch bergauf. Alles ohne Schatten in der Mittagssonne. Prima. Aber dann ist man oben und - WOW! Es hat sich gelohnt. Es ist genauso wie auf den Bildern die man überall gesehen hat. Immer wenn man um eine Ecke geht kommt wieder was Neues. Insgesamt Machen wir über 200 Fotos. Ich denke das spricht für sich. Ach ja, irgendwann kam Hollandhuub. So ca. 45min später, weil wir hatten recht und es ging später nicht mehr runter. Schadenfreude ist die schönste Freude...

Nach knapp drei Stunden machen wir uns auf den Rückweg. Das Gute daran ist, es geht jetzt mehr Sandwege bergab als bergauf. Das Dumme ist, vom Rückweg gibt es keine Bilder und auf dem Hinweg dreht man sich nicht so oft um. Also waren wir hier und da etwas unschlüssig. Einmal haben wir es mit oben am Berg bleiben etwas übertrieben. Da standen wir vor einem 30m Abgrund. Ok, also ein paar Meter zurück und dann wurde alles gut. Nach knapp 75 min waren wir wieder am Auto und haben erstmal bei einem Kaltgetränk alle Eindrücke nachwirken lassen.

Dann ging es wieder zurück nach Page. Diesmal aber ins Super 8. Da haben wir nämlich für fast das gleiche Geld ne Suite und nicht so ne Räucherkammer. Zum Abkühlen geht es dann an den Pool. Das tut gut. Nach dem Duschen und Essen geht Mareike dann ins Bett und ich nehme mit Volker noch ein paar Gute Nacht Bierchen. Der Tag hatte es doch ganz schön in sich…