Montag, 31. Mai 2010

31.05.2010 Viva Las Vegas

Der heutige Tag ist schnell erzählt:

Um 10 Uhr waren wir am südlichen Outlet Centre. Als es dort wegen der ganzen Memorial Day Sale Geschichte voll wurde (gedenkt man seiner Kriegshelden am Besten im Outlet Centre???), sind wir rüber nach Fry´s. Auch ein paar gute Schnäppchen. Ärgerlich: auf dem Parkplatz stand die coolste Rat Drag Karre, die ich je gesehen habe - leider keine Kamera dabei...
Interessant im Outlet Centre: Fest in deutscher Hand: Sandalen mit Socken, Männer Hot Pants, Muskelshirt in die Buchse gesteckt, Gelenkhandtäschen - Schrebergartenfeeling kommt auf...
Danach gehen wir an den Pool. Bei 38° ne nette Geschichte.
Den Plan mit dem Valley of Fire vertagen wir, denn man muss auch mal ausspannen...Das tun wir bestens!!!
Das Abendprogramm beginnt im Citycentre, welches endlich fertig gebaut ist. Wie alles andere auch...
Dann ab zu Coyote Ugly - Halbvoll und Viertelstimmung - gesehen und gut!!!
Essen wie immer bei Hooters - Mareike bekommt ihre lange ersehnten Chilli-Cheese-Fries...
Gute Nacht 190er bei den Bellagio Fountains...
Morgen geht es weiter mit Urlaub...

Sonntag, 30. Mai 2010

30.05.2010 Zu voll in Amerika - also ab nach Skandnavien

Die größte Herrausvorderrung bestand heute darin, den Memorialdaywochenendbesuchertourimassen zu entkommen. Wir haben lange überlegt, wie wir das am geschicktesten anstellen. Der erste Plan sah vor, früh von Kanab aus loszufahren und im Zion eine Wanderung zu machen, bevor die Massen den Park verstopfen. Dies haben wir jedoch verworfen, da wir vielleicht auf dem Hinweg noch unsere Ruhe hätten, aber spätestens auf dem Rückweg den ganzen Familien ausweichen müssten. Wir entscheiden uns also schweren Herzens, den Zion dieses Jahr nur zu durchfahren. Und es war eine total richtige Entscheidung! Alle Trailheadparkplätze waren schon voll, Springdale war völlig verstopft und bis St. George kam uns eine fast kontinuierliche Autoschlange entgegen... Also schnell weg.
Aber wohin??? Wir entschieden uns für den vorbereiteten Plan "B". Ab nach Little Finnland, in der Hoffnung, dass es dort halbwegs ruhig sein könnte. Auf der Gold Buttes Road kamen uns dann diverse Riesenwohnmobilappartements entgegen. Etwas schwand da unsere Hoffnung. Aber selbige stirbt bekanntlich zuletzt und deshalb weiter. Zuerst versuchten wir den Weg über "Devils Throat". Diesen haben wir aber nach 2 Meilen abgebrochen, da die "Straße" zu felsig wurde und wir keine Lust hatten, uns hier am Ar... der Welt die Reifen kaputt zu fahren. Schade. Also wieder zurück. Auf dem Rückweg konnten wir dann einen Abzweig direkt in den Mudwash erkennen. Mhh, Versuch macht klug, also ab in den Sand, mal sehen wann wir uns festfahren. Meile um Meile kommen wir gut voran. In der Fahrspur ist Sand schön komprimiert. Irgendwann kommen wir an dem Corral vorbei und sehen auf dem GPS, dass wir Luftlinie nur 500 m von unserem Ziel entfernt sind. Den Rest können wir auch gehen. Also los. Sonne scheint, keine Wolke und kein Wind. 38°C. Beste Voraussetzungen für einen "Marsch durch die Wüste". Wir laufen durch die recht skurrilen Formationen und haben immer das Gefühl auf Porzellan zu laufen. Wir finden viele lustige Formationen, nur die bekannten, wie den Vogel oder das Monster finden wir nicht!?! Mist, deshalb sind wir ja hier. Das Problem an der Sache: Die Dinger sind nicht beschrieben und je nach Blinkwinkel sieht alles immer wieder anders und neu aus. Nach 1,5 Stunden wird es uns zu warm und wir geben die Suche auf. Unsere einzige Entdeckung ist "Lustiges Gesicht mit Elchnase". Aber wir hatten wenigstens unsere Ruhe und waren fast allein. Wir konnten nämlich von oben erkennen, wie ein anderes Auto neben unserem hielt. Ein Ranger? Bekommen wir nen Strafzettel für Falschparken?? Nein, wir sind 5 min am Auto, da kommt Christopher von USA-Reise.de. Er war wesentlich erfolgreicher als wir. Nach Smalltalk erfahren wir, dass wir vielleicht besser unten herumgelaufen wären, als oben auf dem Plateau. Nochmal zurück?? Nö, da kommen wir mal Abends bei besserem Licht und milderen Temperaturen wieder...
Weiter geht es Richtung Vegas. Eigentlich wollen wir ja noch das Valley of Fire mitnehmen. Aber wie immer die letzten Tage schiebt sich im besten Licht wieder eine dichte Wolkendecke vor die Sonne. Wir entscheiden uns den Besuch auf morgen zu verschieben.
In Vegas angekommen machen wir erst mal den lange ersehnten Besuch im nördlichen Outlet. Hier möchte ich mich bei Herrn Boss und Herrn Klein für die freundliche Unterstützung bei meinem Unterplintenproblem bedanken!
Dann geht es ab ins Hotel. Wir wohnen in den Planet Hollywood Towers. Beim Einchecken habe ich den Jackpot. Die Eincheckfrau hat heute ihren ersten Arbeitstag. Zuerst bekomme ich mein Trinkgeld zurück und dann erzählt sie was von max. 10. Etage, weil die Bude voll sein soll...Das passte ja jetzt irgendwie nicht in Konzept. Sie braucht 15 min für die Eincheckprozedur. Muss immer wieder ne andere zur Hilfe kommen lassen. Die Hilfefrau hat aber Kenne und nach ein paar freundlichen Worten wohnen wir jetzt in der 51. Etage mit Stripblick... Das Panoramafenster öffnet sich automatisch bei betreten der Suite - Sessel ans Fenster, Bier aus dem Kühlschrank: Viva Las Vegas!!!

Samstag, 29. Mai 2010

29.05.2010 Der Canyon brüllt und der Berg ruft...

Was machen wir heute, um den übers Memorialweekend angereisten Massen möglichst irgendwie aus dem Weg zu gehen?? Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit.
Also schlossen wir alles, wo man nicht oder kaum laufen muss aus. Weiterhin sollte es ob des völlig wolkenlosen Himmels und der Temperaturen in den 30´ern etwas mit Schatten sein.
Was bietet alles das? Na klar, ein Slot etwas abseits der Piste. Wir entschieden uns für den Buckskin Gulch. Da muss man nicht nur über ne Schotterpiste hinfahren, nein, man muss auch noch ein Stück laufen. Erschien uns ne gute Wahl. Als wir jedoch am Wire Pass Parkplatz ankamen, schwante uns schon böses: ca. 50 Autos vor Ort. Käse. Die können ja nicht alle auf dem Weg zur Wave sein... Als ich den Umschlag für das Geld für das Backcountrypermitt aus der Box hole, staune ich nicht schlecht: Die ersten 5 waren schon ausgefüllt und jeweils mit 20$ gefüllt. Da haben sie die Umschläge statt in die Sammelbox wieder in die Aufbewahrungsbox geschmissen!?! Ne Möglichkeit für ne schnelle Mark, aber ich schmeiße sie natürlich in die Sammelbox...
Als wir dann nach 20 min Wanderung durch den trockenen Wash zuerst im Wirepassslot ankopmmen, können wir schon unheimlich lautes Kindergeschrei vernehmen. Mutig gehen wir weiter. Und welche Überraschung: Unter dem Alkoven nach dem Slot steht eine amerikanische Großfamilie. Mindestens 40 Menschen, 30 davon Kinder. Von 1-15 Jahren. Sie sorgen zusammen mit unzähligen anderen Kindern für eine Geräuschkulissen wie im Phantasialand. Da sie sich alle im Alkoven für ein Foto postieren, versuchen wir uns schnell in den um die Ecke liegenden Buckskin Gulch Slot abzusetzten. Aber ohne Erfolg. Das Geplärre verfolgt uns und nach 30 min hat es uns ein. Wir verlieren die Nerven und kehren um. Durch den schmalen Slot immer wieder über Kinder steigen zu müssen, dazu haben wir keine Lust. Außerdem machen das unsere Ohren nicht mit. Wofür gibt es eigentlich ein Gruppengrößebeschränkung auf 12 Personen???
Wir flüchten und sind uns nach den ersten weiteren 4 Familien sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Watt nu?? Hmm, ich hatte da ja noch so eine Rechnung offen. Da gab es ja so nen gelben Berg, der sich die Tage vor uns versteckt hatte. Aber nicht mit dem Commander:
Der Berg ruft
I muß aufi Vater i muß aufi.
Schau, der Berg.
I muß aufi aufn Berg.
Der Berg ruft...
Same Procedure as vorgestern: Wir fahren wieder die CCR bis zum Hackberry Canyon
Trailhead. Dort ist sogar noch unser schöner Schattenplatz frei. Mareike wartet im Auto und ich folge dem Ruf. Heute ist keine Wolke am Himmel. Auch der Wind, der uns die letzten Tage schön gesandstrahlt hat, hat heute frei. Also in der prallen Mittagssonne wieder den unschönen Geröllanstieg rauf. Oben fragt mich ein Italiener wo ich denn herkäme und ob ich zum Yellow Rock wolle?!? Ich komme von unten und mein Hobby ist es steile Geröllanstiege sinnlos hochzulaufen... Der nervt und ich gehe weiter. Ich gebe Gas, denn Mareike soll nicht so lange warten. Aufgrund ihrer Höhenangst kann sie den Anstieg nicht raufgehen. Ich stapfe weiter durch den Sand Richtung Berg. Er ruft nicht mehr, er schreit schon. Je näher ich komme, desto besser sieht man seine Farbvielfalt. Er ist nicht nur gelb, er ist bunt!!!
Am Fuße des Berges stehe ich nun, aber ein Berg, der so rumbrüllt, der muss auch bestiegen werden. Also naufi. Ich aste hoch. Nach 5 min bin ich auf dem "Gipfel" und bekomme eine Mail von meinem Körper, der mich fragt, ob ich noch alle Latten auf dem Zaun habe, bei so einem Wetter auf so nen Berg zu rennen?!?! Er fragt nicht ganz zu Unrecht und so mache ich erst mal Pause, genieße die Aussicht und mache ein paar Fotos. Als mein Puls wieder unter 200 ist, sehe ich mich hier oben um. Tolle Einblicke. U.a. auf den Hackberry Creek, wo wir die Tage versehentlich reingelaufen sind. Von hier oben kann man erkennen, dass wir schon am Berg vorbei gelaufen waren.
Dann will ich an der Südflanke des Berges absteigen. Die Idee war nicht ganz so gut, denn die ist offensichtlich die steilste des Berges, was ich erst merke, als ich mittendrin stehe. Tolle Wurst. Also langsam teilweise auf allen Vieren runter. Wenn mich von unten einer sieht, der muss denken ich hätte mir oben einen gepichelt. Mich sieht aber keiner, denn ich bin hier weit und breit alleine. Toll. Zumindest der Plan hat geklappt. Irgendwie komme ich dann unten an. Die Südflanke ist wirklich die farbenfroheste und fotogenste. Es sieht ein wenige so aus, als hätte Gott zum Geburtstag ne neue Version von Photoshop bekommen und an dem Berg mal die Funktion "Knallbunten Käsehaufen erschaffen" ausprobiert. Es fällt mir wieder schwer mich mit Fotos zu bremsen. Aber nach einer knappen Stunde auf dem Berg und um den Berg herum muss ich wieder zurück zum Auto. Mareike wartet, und sie hat mein Geld, mein Bier und meinen momentan wertvollsten Besitz - meine restlichen drei Schlüpper. Auf alles kann ich nicht verzichten, auch wenn ich gerne noch etwas hier geblieben wäre. Also wacker wieder zurück. Prima. Mareike samt Auto noch da.
Es ist schon Nachmittag und wir wollen ja noch die Coral Pink Sand Dunes SP besuchen. Hier sollen die Dünen ja im Abendlicht auch schön leuchten. Also auf nach Kanab. Wir zahen 6$ Eintritt und sind sofort enttäuscht. Man kann auf eine Dünenaussichtsplattform gehen und Sanddünen gucken. Ok, deshalb heißt der Park auch so. Leider machen 100e Amis das Bild der schönen Dünen kaputt, indem sie mit Mopped, Quad und watt weiß ich noch alles darauf herumbrettern. Die Campinplätze gleichen auch eher Fahrerlagern bei der Formel 1. Die Luft ist von Zweitaktduft geschwängert. Nix für nen romantischen Sonnenuntergang...

Ich würde die beiden Aussichtpunkte vor dem Parkeingang mitnehmen und mir die 6$ für 3 min gucken von einer Tribüne sparen...
Der Abend bricht herein und wir fahren nach Kanab, wo wir im Best Western wohnen. Herzlich willkommen in den 70ern. Ist es auf rustikal gemacht oder ist es immer noch so?? Egal, für eine Nacht ist es voll ok...

Freitag, 28. Mai 2010

28.05.2010 Lee´s Ferry & Waterholes Canyon

Heute wollten wir es mal etwas ruhiger angehen lassen. Wir fahren zuerst zum Lower Antelope Canyon. Es soll ein leichtes Frühstücksprogramm werden, denn das Thermometer zeigt schon 34°...
Der Parkplatz ist zu so früher Stunde schon brechend voll. Es kommt ein Zahnarzt oder Tennisspieler (weil ganz in weiß gekleidet!!!) aus dem Canyon gekrochen , der sich den roten Staub abstreift - wir verzichten und besorgen uns lieber bei den Indianern ein Permitt für den Waterholes Canyon. Aber das wird dann erst heute Nachmittag unser Ziel.
Wir fahren nach Lee´s Ferry. Die Fahrt dahin bietet schon recht schöne Ausblicke. Über die Navajo Bridge geht es runter direkt an den Colorado. Sehr schön.. Wir laufen etwas durch das "historische" Lee´s Ferry. Dieses wird es jedoch durch die ganzen Boote dominiert, die hier zu Wasser gelassen werden. Eine mehrtägige Raftingtour auf dem Colorado durch den Grand Canyon - steht immer noch oben auf meiner Wunschliste. Haben wir jetzt aber keine Zeit für. Wir schauen uns noch die alte Lonely Dell Ranch und den Paria Beach an, bevor wir wieder Richtung Page fahren.
Wir wollen das Wrack im Waterholes Canyon begucken. Wir gehen den kurzen, jedoch steilen Abstieg herunter und entscheiden zuerst nach Osten zu gehen. Hier ist der Canyon nur mäßig interessant. Zum einen ist er sehr breit und zum anderen werden sich alle Canyons in Zukunft mit dem Zebra messen lassen müssen, was es ihnen nicht einfach machen wird. Wir stapfen ca. 20 min durch den Sand, denn irgendwann soll der Canyon doch nochmal enger werden. Und tatsächlich, er wird enger. Direkt an Beginn der Engstelle steht jemand: Wieder mal ist die Welt nur ein Dorf!!! Es ist Claudia (Kayenta) vom Stammtisch. Schon witzig wie man es schafft sich zufällig in so einem großen Land, an so abgelegenen Stellen über den Weg zu laufen...
Nach kurzem Smalltalk trennen sich unsere Wege wieder. Wir gehen noch etwas durch die Slotpassage, aber auch aufgrund des stark einfallenden Lichts bleibt die Begeisterung aus. Also ab zum Auto. Wir steigen zwischendurch aus dem Canyon aus und laufen oberhalb zurück, damit wir nicht wieder durch den Sand stapfen müssen. Also wieder am Eingang abgestiegen und diesmal nach Westen gegangen. Da ist das Auto auch schon. Von unserer Seite jedoch schon erheblich durch Sand und Steine zugespült. Ich klettere am Wrack herunter. Sieht von unten noch besser aus. Ist aber keiner mehr drin. Nach dem Wrack kann ich noch ca. 300m weiter gehen. Hier ist der Canyon auch schön eng. Aber dann ist Schluss. Es geht ca. 30m tief runter. Im Boden ist ein Metallpin, wo man ein Seil zum Abseilen dran befestigen kann. Habe kein Seil mit, also wieder zurück...
Zum Abschluss wollen wir uns noch die Great Wall im Abendlicht ansehen. Und da kommt es natürlich wie es kommen musste: Den ganzen Tag über knallt die Sonne und dann kommt ein breites Wolkenband und ende ist mit Golden Hour...
Egal. Trotzdem interessante Gegend. Wir haben Hunger und holen uns ein Sub. Das essen wir am Whaweep Marina View Point. leider nicht an so spektakuläres Licht wie gestern, aber trotzdem ein schöner Tagesabschluss...

Donnerstag, 27. Mai 2010

27.05.2010 Willis Creek , Yellow Rock, Toadstool Hoodoos & CCR

Heute hieß es Abschied nehmen von Escalante. Das Circle D war super, insbesondere die Bücher und Karten auf dem Zimmer. Was mir besonders gefiel, sie betreiben dort Mülltrennung. Eine Rarität in den Staaten. Hoffentlich kippen sie es hinterher nicht eh wieder in eine Tonne...
Über das Restaurant verliere ich kein Wort!!!
Kurzer Stop beim Visitorcentre. Sutkumpah Road und Cottonwood Canyon Road sind gut zu befahren. Prima. Also los. Wieder geht es über die 12 nach Norden. Ich könnte den ganzen Urlaub die Straße rauf und runter fahren. Aber wir haben andere Pläne...
Erstes Ziel ist der Willis Creek. Über die Skutumpah Road geht es zum Trailhead. Der Canyon beginnt direkt am Parkplatz. Es ist kaum Wasser im Creek. Die Visitorentre-Frau meint, es sei Schmelzwasser aus dem Bryce, also saukalt. Wir überlegen etwas, aber auf so ein Rumgehoppse über das Wasser wie auf dem Weg zur Subway haben wir keine Lust. Also Socken aus, Turnschuh an und ab in die Fluten. Es war nicht kalt, sondern eher erfrischend. Kaum mehr als knöchelhoch. Wir laufen 90 min durch den Canyon. Schön. Noch schöner bestimmt, wenn er mehr Wasser führt. Aber ein gelungenes Frühstücksprogramm.
Bei der Abfahrt zurück auf die Cottonwood Canyon Road zaubern Licht und Wolken ein fantastischen Anblick in das Tal. Nächster halt ist beim Grosvenor Arch. Hier gibt es an der Rest Area erst mal Brunch mit bestem Blick auf den Arch.
Und weiter geht das Gerüttel. Die Straße ist zwar in bestem Zustand seit langem, aber seit 5 Tagen immer nur Gerüttel - langsam nervts...
Nächstes Ziel ist der Yellow Rock. Wir haben eine gute Beschreibung, also los. Wie beschrieben parken wir am Hackberry Creek Trailhead, kreuzen das Flussbett und folgen den Fußspuren und Cairns. Wir laufen immer weiter in einen Canyon hinein. Laut Beschreibung sollte nach 300m ein Anstieg kommen. Hier ist nix. Weit und breit nix. Nur steile Wände. Nach 45 min und 3 km sind wir uns sicher, wir sind definitiv falsch. Das GPS hat hier keinen Empfang. Tolle Wurst, aber egal, denn die Batterien verabschieden sich eh gerade. Also zurück. Wir sind in den Hackberry Canyon gelaufen. Auch schön, aber nicht unser Ziel. Nachdem wir dann doch den Cottonwood Creek runter laufen, finden wir irgendwann den Aufstieg. Ich gehe hoch und Mareike zurück zum Auto. Oben angekommen bin etwas enttäuscht. Der Rock ist Yellow, aber die Sonne steht schon so tief, da ist nix mehr mit tollen Fotos. Käse. Kann man aber nicht ändern und deshalb wieder zurück. Vielleicht komme ich nochmal wieder...
Schnell noch die letzten Meter auf der Cottonwood Canyon Road zurückgelegt, denn als abendlicher Absacker war ein kurzer Besuch bei den Toadstool Hoodoos geplant. Ein kurzer Spaziergang und die Sonne lässt Lucky Luke nochmal kurz leuchten, bevor sie sich hinter Wolken verabschiedet.
Also auf nach Page. Hier wohnen wir wieder im Super 8. Nix tolles, aber zum Schlafen ok.
Mal sehen was wir uns morgen ansehen...

Mittwoch, 26. Mai 2010

26.05.2010 Ein (fast) perfekter Tag

Ich beginne heute einfach mal mit dem Fazit: Das war der perfekte Tag!!!

Im Detail sah es so aus:
Start für heute war ein Besuch im Zebra Slot. Wir haben vorher im Vistitor Centre gefragt. Er soll trocken sein. Richtige Antwort. Es geht wieder auf die Rüttelpiste. Allerdings nur für 10 min. Erträglich. Es folgt ein einfacher 45 min Hike zum Slot. Nur ein anderes Pärchen ist dort. Er hat sich mit seiner EOS D-5 im Canyon verschanzt. Als er uns sieht, gibt er Gas und wir sind nach 10 min alleine für uns im Canyon. Unbeschreiblich. Das ist der mit Abstand schönste und beeindruckendste Slot in dem wir bisher waren. Das Licht ist perfekt und die Strukturierungen der Wände kommen perfekt zur Geltung: Woher der Slot seinen Namen hat ist nicht schwer zu erahnen...
Eine Stunde machen wir ein Foto nach dem anderen und begeistern uns immer mehr für diese 100m schöne Erde. Wir klettern bis zu einem Pothole. Immer wieder neue und interessante Perspektiven. Nach knapp 400 Fotos ist aber mal Schluss. Es fällt schwer sich zu bremsen. Vor dem Canyon sitzt der D-5 Typ. Kaum sind wir raus, klettert er wieder rein. Draußen in der Sonne sitzt seine Begleiterin. Sie wirkt deutlichst genervt. Kurzer Smalltalk und dann gehen wir an den Felsen oberhalb zurück. Mittlerweile scheint die Sonne recht gut und die Felsen offenbaren ebenfalls ihre Farbvielfalt und Texturen. Wieder folgt ein Foto dem anderen. Es ist mir selten so schwer gefallen, mich zu bremsen zumindest bei Fotos!
Und wie die Tage zuvor hatten wir wieder Glück und hatten dieses Highlight für uns alleine...
Müssen wir aber. Am Auto angekommen gibt es eben einen lecker selfmande Muffin aus dem Outfitter.
Jetzt sind wir eigentlich mit unserem geplanten Programm für Escalante durch. Was nun? Natürlich gibt es hier in der Umgebung noch genug zu sehen, aber wir brauchen ja noch was, was wir bei nächsten Besuch machen können.
das Licht ist durch die leichten Schleierwolken immer noch fantastisch. Also entschließen wir uns für einen Besuch im Bryce Canyon. Wir haben ja in Moab schon schweren Herzens den den Arches ausgelassen. Jetzt auch noch den Bryce? Das bringen wir nicht übers Herz...
Also was kann man im Bryce etwas abseits der Bustouris machen? Der Fairylandtrail stand schon länger auf meiner Wunschliste. Aber wir haben schon 16 Uhr und da sind 13 km Roundtrip mit über 700 Höhenmetern nicht mehr drin... Wir entscheiden uns vom Sunrise Point "nur" zur Tower Brdige zu gehen. Zwar nur 5 Km Roundtrip, aber immerhin auch 300 Höhenmeter... Die Temperatur ist prima, es weht ein leichter Wind und das Licht ist optimal. Auf geht´s. Der Trail an sich ist sehr gut präpariert. Soetwas hätte ich mir für den Grand Canyon gewünscht... Es hat letzten Sommer im Bryce gebrannt. Viele Bäume sind noch verkohlt oder nicht mehr da. Das ist zwar schade für die Natur (vielleicht auch ganz gut, denn so bekommt der Boden endlich mal Licht, was man an der dort reichlich vorhandenen Vegetation sieht) , aber gut für uns, denn so kann man den Canyon viel weiter und zusammenhängender sehen. Nach 45 min sind wir nach unzähligen Fotostops an der Tower Bridge. Natürlich istd er Baum davor nicht abgebrannt. Sieht trotzdem gut aus. Aber, keiner im Tower eingesperrt und die Queen ist auch nicht zu hause - können wir auch wieder gehen. Der Anstieg macht einem ob der immer wieder neuen Ansichten keine wirkliche Mühe - auch wenn man hier fast 800 Meter (!!!) höher ist, als in Escalante...
Als Absacker fahren wir noch in den Kodacrome Basin SP. Ganz nett, aber mal ehrlich, was will er nach den heutigen Highlights noch reißen??? Da kann er zwar nix für, aber nach 20 min sind wir wieder weg. Vielleicht tun wir ihm Unrecht?!? Außerdem piept die Kamera. nach 740 (!!!) Bildern ist die Speicherkarte voll... So viele Bilder mache ich sonst in einem ganzen Urlaub...
Im herrlichen Abendlicht fahren wir über die 12 wieder zurück nach Escalante. Eben frisch machen und dann wieder ab ins moteleigene Restaurant. Heute habe ich mir zum Abschluss des perfekten Tages ein Steak verdient! Steak des Tages ist Sirloin - mein Favorit. Was will man mehr? Wir ordern und nach einer ziemlich langen Wartezeit kommt das Essen. Mareike hat einen Salat mit Chickenbreast. Der Salat besteht nur aus ein paar grünen Blättern und einer noch angefrorenen Hühnerbrust?!? Für 9$??? Da gibt es selbst bei Mc D besseres. Ich bekomme mein Steak. Optisch sieht es aus wie ein Wiener Schnitzel ohne Panade. Ich frage nochmal nach, ob das ein Sirloin seien soll?! Ja, es wäre eins. Medium wie ich es bestellt hätte. Und weg ist die Bedienung. Ich habe Zweifel, dass man ein Stück Fleisch von 0,25 cm Dicke Medium braten kann. Und natürlich ist es mehr als "Well done", Furztrocken und kalt!!! Da die Bedienung sich nicht mehr sehen lässt, gehe ich rein. Eine andere Kellnerin (Die vom ersten Tag - sie ist sehr nett) schaut sich das Dingen an und nimmt es sofort mit. Dann kommt der "Koch" (übrigens im Outfit und der Sauberkeit eines Slotcanyonguides!!!) zum Tisch. Er erklärt mir, das "Medium" einen rosa Kern hätte. Ach was? Dann mach mir doch bitte so eins. Nach 10 min bringt er mir erneut ein Steak. Das ist ebenso dünn wie das Erste. Wer schneidet die Dinger denn?? Ist die Maschine noch vom Frühstück auf Salami eingestellt? Er bleibt am Tisch und ich schneide es vor seinen Augen an. Welch Überraschung, auch dieses mal ist es ihm nicht gelungen den Lappen auch nur annähernd rosa zu lassen. Ich sage ihm nochmal, das man so dünnes Fleisch auch kaum "Medium" braten kann. Er erzählt, dass es in dem Licht der Küche rosa scheine - schneidet er es vorher an?? Ihm fehlen ob der auf dem Tisch liegenden Tatsachen aber die Argumente. Er nimmt den Fleischteppich von sich aus wieder mit und fragt, ob er mir was anderes bringen kann? Ne, danke. Meine Laune ist deutlichst im Minusbereich. Das man den Idioten in die Küche lässt - fragwürdig. Das man ihn auf die Gäste loslässt - verantwortungslos. 2 Min später kommt ein Typ, der sich als Freund vom Besitzer des Restaurants ausgibt. Er entschuldigt sich vielmals für den "Koch". Er sei irgendeine Aushilfe, der keine Ahnung hätte. Warum kocht der dann?? Ja, der Besitzer hätte viel um die Ohren und ... Ich finde es unverschämt einen 1€ Jobber, der gestern noch den Lattenzaun gegenüber gestrichen hat heute in die Küche zu stellen und für sein Werk 19$ zu verlangen...
Während sich der "Besitzerfreund" noch entschuldigt, schleicht sich die Kellnerin an und schiebt heimlich die Rechnung auf den Tisch. Kein Wort der Entschuldigung. Aber 20 % Trinkgeld verlangen - die spinnt ja wohl. Sie bekommt nix.
Der Perfekte Tag leidet leider unter diesen absoluten Sch...erlebnis.
Auch wenn natürlich die Landschaft das Highlight schlechthin war (und es war verdammt schön), man hat den Tag über nichts gegessen und freut sich auf den krönenden Abschluss des Tages. Man geht mit Wut ins Bett...

PS: Mareike war so lieb und macht mir auf dem Zimmer perfekte Hot Dogs! Danke!!!

Dienstag, 25. Mai 2010

25.05.2010 Upper Falls, Lower Canyons & ein Arch

Vorsichtig aus dem Fenster geschaut und - kein Schnee. Prima. Also los.
Da uns die Lower Calf Creek Falls so gut gefallen haben, besuchen wir heute als Warmup die gleichnamige Upper Falls. Der Parkplatz ist schnell gefunden und nur ein Auto drauf. Prima! Also los. Es geht steil Bergab. Der Fels ist griffig, trotzdem bedanken sich die Knie. Nach knapp einer halben Stunde sind wir auch schon an dem Wasserfall, welcher deutlich weniger Wasser führt als sein Lower Kollege. Prima, wir haben ihn für uns ganz alleine. Käse, die Fälle liegen zur Häfte im Schatten und der Rest in der prallen Morgensonne. Wie soll man das denn Fotografieren??? Naja, ich gebe mein Bestes. Zu dieser Jahreszeit ist man besser vor 8 Uhr da, wenn sie noch ganz im Schatten sind, oder nach 12 Uhr, wenn die Sonne voll drauf scheint...
Bergauf laufen wir dann in der prallen Sonne. Oben sind wir warm. Fazit, nicht so schön wie die Lower Falls, dafür aber auch weniger Leute. Muss man nicht zwingend gesehen haben...
Weiter im Programm - wir wollen dem Spooky Gulch und dem Peek-A-Boo Canyon einen Besuch abstatten. es geht mal wieder lange durch sandige Passagen bergab. Nach 45 sind wir am Peek-A-Boo. Hier klettert gerade eine amerikanisch Familie rein. Direkt hinter dem Eingang bauen sie ihr Stativ auf. Also erst mal rüber zum Spooky. Hier quetscht sich uns ein deutsches Pärchen entgegen. Wir quetschen uns in den Slot. Ca. 100 m schaffe ich, dann komm ich aufgrund meines viel zu stark trainierten Körpers nicht mehr weiter. Mareike hat gestern 2 Bier weniger getrunken und kann nochmal ca. 50 m weiter gehen. Dann ist auch für sie Schluss. Netterweise macht sie jedoch ein paar Fotos, damit ich sehe was ich verpasst habe. Auf manchen Webseiten kann an lesen, dass man diese Engstelle mit Kaminklettern überklettern kann. Ich möchte jedoch nicht abrutschen und als Propfen in dem Canyon enden...
Weiter geht es zum Peek-A-Boo Canyon. Hier muss man erst mal zum Eingang hochklettern. Aufgrund des Sand und der winzigen Stufen ne rutschige Angelegenheit. Klappt aber. Wir schlängeln uns durch den Canyon. Gut das uns keiner entgegen kommt, das wäre ein warmer Klammerblues geworden... Wir machen wieder hunderte schöne Bilder und klettern am Ende des Canyons raus. Tolle Sache, der hat sich auf jeden Fall gelohnt. Zurück zum Auto geht es wieder steil bergauf. Am Parkplatz angekommen wundern wir uns nur, was für Autos hier stehen. Die letzten 2 Meilen auf der Anfahrt über eine unbefestigte Straße ist meiner Meinung nach definitiv nicht für normale Autos gemacht - außer für Leihwagen. Mercedes C-Klasse; Toyota Auris - alle scheinen voll geländegängig...
Für uns geht es dann nochmal 14 Meilen auf der Buckelpiste weiter, denn als abendlicher Absacker steht der Sunset Arch auf dem Programm. Da die Straße teilweise Schrittgeschwindigkeit verlangt, brauchen wir ganz schön lange. Dafür kommen wir in bestem Nachmittagsfotolicht an. GPS ein und los. Es geht durch sandigen Boden querfeldein. Aber auf dem uninteressanten und anstrengenden Weg haben wir Begleitung von Carlos. So nennen wir spontan den Hund, der uns vom Auto bis zum Arch und zurück begleitet. Wir gehen zum Arch, machen unsere Fotos, aber auch im schönen Licht haut er einen irgendwie nicht um. Ich bin der Meinung, dass er die lange Ruckelanfahrt und das durch den Sand gestapfe nicht lohnt...
Egal. Am Auto angekommen erfahren wir von zwei Campern, dass ein Cowboy schon nach Carlos suchen würde. Sie kümmern sich um ihn und wir versprechen, wenn wir den Cowboy auf seinem ATV sehen, diesen zu informieren - wir sehen ihn nicht...
Wir fahren so schnell es die Buckelpiste zulässt zurück nach Escalante. Außer ein paar Keksen haben wir heute nch nix gegessen. Leider hat das Restaurant vom Motel heute Ruhetag. Also schnell gegenüber zum Cowboy Blues. Hier sitzen wir 20 min am Tisch und werden von der Bedienung immer wieder vertröstet. Wir gehen wieder - wenn sie es nicht nötig haben. Also heute kein Steak. Wir haben Glück und bekommen im Outfitter noch nen Tisch und es gibt wieder Pizza. Hätte schlimmer kommen können...

Montag, 24. Mai 2010

24.05.2010 Ein Wasserfäll, ein Vulkan und ein böser Garten

Heute Morgen haben wir mit etwas Angst die Vorhänge aufgezogen. Und wirklich, es hat geschneit. Die recht kräftige Sonne ist jedoch schon mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Ich gehe lediglich mit Shorts und Schlappen bekleidet für ein paar Fotos nach draußen. In diesem Moment kommt unser 70+ Nachbar aus dem Zimmer - vermutlich denkt er, ich komme aus einem schneelosen Land oder schlimmeres. Ich will gar nicht wissen was er denkt...
Die Sonne scheint und schmilzt den Schnee weg, es sind aber trotzdem nur 6°. Brrr . Aber wir haben Programm. Also los.
Für den Vormittag stehen die Lower Calf Creek Falls auf dem Programm. Als wir am Parkplatz ankommen, steht nur ein Auto dort. Bestens. Der Picknickplatz ist jedoch per Schild für die Grundschule von Escalante reserviert. Also schnell los, bevor die Bären losgelassen werden...
Der Calf Creek Canyon liegt noch größtenteils im Schatten: Es sind weiterhin nur 6°. Wir gehen zügig und sind nach einer knappen Stunde an den Fällen. Prima. Wir haben sie für uns ganz alleine. Wir machen eine ausgiebige Fotosession und genießen die morgentliche Ruhe. Auf dem Rückweg kommen uns immer mehr Leute entgegen. Wir waren genau zur richtigen Zeit hier.
Auf einmal dringt uns geschwäbel von der Oschtküst entgegen. Unglaublich. Die Welt ist doch ein Dorf. Es ist Nirschi mit ihrer Reisegruppe. Überraschender weise treffen wir uns. Es werden kurz ein paar Informationen ausgetauscht und Nirschi verspricht, sich am Grand Canyon um mein Ladegerät zu kümmern. Weiterhin Gute Reise!!!
Am Parkplatz kommt uns dann die Grundschule entgegen. Also schnell weg. Das Mittagsprogramm sieht einen Besuch am Volcano vor. Hierzu fahren wir die Hole in the Rock Road und biegen Richtung Harris Wash ab. Die Straße ist zuerst prima, wird dann eher bescheiden. Wir durchqueren noch den Harriswash, aber nach knapp 2 Km ist dann Schluss mit lustig. Ein Drainagerohr ist aus dem Weg gebrochen und hier geht es mit dem Auto nicht mehr weiter. Also Rucksack raus, Daten in GPS und los. Nach knapp 3 Km können wir den "Volcano" erkennen. Glauben wir. Also naufi uf de Berg... Und oben. Nix. Schöne Aussicht, aber kein Krater. Käse. Das GPS will noch weiter dahin, wo garantiert nix mehr ist. Doofes GPS. Also Kompass nochmal neu kalibriert und siehe da, es will auf einmal nur noch 300m nach links. Eigentlich kein Ding, aber es ist Luftlinie. Wir können den Krater auf dem neben uns liegenden Berg erahnen. What the f****??? Was soll man machen. Den einen Berg runter und den anderen wieder rauf. Und Gott sei Dank. Hier isser. Aber what the f****?? die ganze Zeit latschen wir in praller Sonne und jetzt? Wolken. Und zwar nicht wenige. Also warten. Der Wind pfeift mal wieder ganz schön. Nach 15 min kommt die Sonne mal kurz durch ein Wolkenguckloch. Also mal eben 100 Photos gemacht. Sortiert werden kann zu hause. Der ganz große Aha-Effekt fehlt zwar, aber es war trotzdem toll. Das Beste am Volcano ist jedoch, dass er nicht so riecht wie sein Namensvetter, den ich vor ein paar Jahren mal besucht habe. Auch produziert er keine Aschewolke. Toller Vulkan. Wie die Fußspuren in die "Lava" kommen bleibt jedoch ungeklärt. Kaum beginnen wir mit dem Abstieg, da kommt die Sonne wieder raus und brennt uns die ganze Zeit im Nacken. Wer hat bloß den Schalter für dieses dumme Dingen...
Wir gehen querfeldein und die ganze Gegend erscheint im Nachmittagslicht sehr interessant.
Nach knapp einer Stunde sind wir wieder am Auto. Mal sehen ob wir auch wieder zurückkommen, ohne uns fest zu fahren. Traktionskontrolle aus und schön durch die sandigen Passagen gedriftet. Die Schlüsselstelle ist wieder die Querung des Harris Wash. Das Problem ist bei der Ausfahrt, dass es recht steil auf einem sandigen Stück bergauf geht. 4X4 wäre hier toll. Aufgrund der Steigung ist es aber nicht so toll, mit zu viel Schwung zu kommen. Also langsam ran und sofort als die Vorderräder steigen volle Pulle. Von vorne betrachtet sah es bestimmt so aus, als wenn ein Leopard II über eine Sanddüne geschossen kommt... Wir haben gefühlte 10 sek Airtime. Beendet wird dies durch dumpfe Geräusche von unter dem Auto. Aber es fährt noch. Scheint also irgendwie geklappt zu haben. Ist Alamo auch selber schuld, was geben sie uns auch kein 4X4???
Egal, als Absacker geht es zum Devils Garden. Woher der seinen Namen hat, können wir bald sehen. Ein Teufelskopf wacht über die Sandsteintürmchen. Hier fällt mir auf, dass ich heute noch gar nix gegessen habe. Also frühstücke ich erst mal und als die anderen 2 Autos mit ihren Insassen weg sind, gehen wir ne Runde durch den im Abendlicht herrlich erleuchteten Garten. Somit hatten hatten wie alle heute besuchten Spots für uns ganz alleine. Herrlich.
Wieder in Escalante geht es sofort auf einen Pitcher und ne Pizza zum Outfitter und dann ab ins Bett. Mal sehen ob wir morgen wieder Schnee schippen müssen...

Sonntag, 23. Mai 2010

23.05.2010 Crystal Geyser & Capitol Reef

Aufgrund des gestrigen Abends haben wir heute etwas länger geschlafen. Hilft aber nix, wir müssen los. Schweren Herzens verlassen wir Moab - ohne einmal im Arches gewesen zu sein. Eigentlich Frevel, aber es ist Sonntag und da verzichten wir lieber auf die Massen, die sich schon am Eingang stauen...
Wacker geht es Richtung Green River. Wir wollen unser Glück (wenn man von so was bei der Reise sprechen kann...) am Crystal Geyser versuchen. Als wir ankommen,sind wir alleine da. Schonmal prima. Leider haben wir die Sonne auf dem Weg dorthin irgendwo verloren. Es hat sich völlig zugezogen, bleibt aber trocken. Trocken bleibt auch das Geyser Rohr. Wäre aber auch zu viel des Guten gewesen, wenn er direkt bei der Ankunft losgelegt hätte... Wir sitzen im Auto und Frühstücken erst mal. Nach einer halben Stunde tut sich dann was. Es blubbert heftig und der kleine Tümpel um das Rohr füllt sich mit Wasser. Cool. Es geht los - dachten wir. Nach 2 min geht der Spuk auch schon wieder recht unspektakulär zu ende. Nix mit Fontäne und so. Ok, wir geben ihm noch 30 min. So lange sitzen wir wieder im Auto und überlegen, was man an dem Tag noch alles machen könnte. Da kommen 4 Autos mit Amis, optisch eine Mischung aus Hippies und mormonischen Crack Junkies...
Sie rennen und tanzen um das Rohr. Erstmal egal, was auch immer sie geraucht haben mögen. Hoffentlich hauen die gleich wieder ab. Nach 30 min sind sie immer noch da und wir wollen gerade los. Da tut sich wieder was am Rohr. Blubbern. Schäumen. Und ja, es läuft sogar Wasser oben aus dem Rohr raus. Ja, es läuft. Fontäne würde ich die 30 cm jetzt nicht gerade nennen. Aber egal, besser als nix. Allerdings für die Affenbande auch das Zeichen in den Tümpel zu laufen und dem eruptierenden Rohr durch prepubertäre Gesten zu huldigen. Das da neben uns mittlerweile auch noch andere Leute stehen, die eventuell ein Foto ohne diese Knallköppe machen wollen ist ihnen auch nach einem deutlichen Hinweis darauf egal. Wieder einer der Momente, wo ich mir so eine Tüte Haftminen wünschen würde. Nun ja, ganz so schlimm ist es dann auch nicht, denn auch diese "Eruption" ist nach 45 sek wieder vorbei. Wir haben genug und fahren los. Die Vollidioten tanzen auch Richtung Autos zurück. Sie haben alle die Fenster auf - ich kann es mir nicht verkneifen. Traktionskontrolle aus und schön die Pelle kreisen lassen. Affenbande und Autos verschwinden im Staub hinter uns... Ist auch nicht wirklich niveauvoll, aber so kann ich heute Nacht irgendwie besser schlafen.
Weiter geht es Richtung Capitol Reef NP. Das Wetter kann sich auch nicht so richtig entscheiden was es machen soll: Ab und zu kommen ein paar Tropfen runter. Manchmal blinzelt die Sonne durch. Im Visitor Centre schauen wir uns erst mal nen Film an und fahren danach den Scenic Drive. Der Masterplan sieht vor, über die South Draw Road einfach 100 Km abzukürzen. Haken an der Sache, es ist ne Schotterpiste, nur für Allradfahrzeuge mit viel Bodenfreiheit. Wir fahren bis zu nem Fluß den wir durchfahren müssten. Ich gehe erst mal zu Fuß durch. Das Wasser geht mir bis kurz unters Knie. Auch danach sieht die Piste recht bescheiden aus. Wir überlegen lange, entscheiden uns dann jedoch lieber die 150 km über die geteerte Straße zu fahren, statt die 20 Km über die Piste. Die Wolken sehen nach Regen aus, weit und breit kein anderes Fzg oder ein Ranger, den man nach den Bedingungen auf der Straße fragen könnte. Wir fahren also zurück und treffen kurz vor Fruita nen Ranger. Als wir den fragen, lacht er nur und sagt, dass wir eine Weise Entscheidung getroffen hätten, da er selbst mit seinem Superrangerauto (irgendein riesen Ford Geändepickup) fast dort stecken geblieben wäre und die Straße in einem erbärmlichen Zustand sei. Nun ja, fahren wir halt außenrum. Belohnt werden wir dabei von der Sonne, die mittlerweile ein Loch in die Wolken gefressen hat. Sie lässt die Umgebung in herrlichem Abendlicht erstrahlen. Die Fahrt über die 12 ist ja auch immer wieder ein Genuss. Etwas unangenehm wird es nochmal auf über 3000m im Dixie National Forest, wo noch reichlich Schnee liegt und es bei heftigsten Winden nur 6°C hat. Da kann es einem bei einem Fotostopp schon etwas frösteln.....
Je mehr wir uns Escalante nähern, desto mehr nähert sich das Thermometer auch wieder der 20°C Grenze.
In Escalante checken wir im Circle D Motel ein. Hier hat sich seit meinem letzten Besuch 2004 einiges getan. Man hat renoviert und angebaut - u.a. ein Restaurant. In dieses gehen wir zum Abendessen. Dabei werden wir von "Mr. D" aus Naples, Florida unterhalten. Diese billige Kopie von Paul Anka singt wohl sonst nur auf Kreuzfahrten und Seniorenheimen in Florida und überschätzt seine Stimmgewalt um einiges. Seinem selbst mitgebrachten Fanclub scheint es jedoch zu gefallen und sie singen bis weit nach Ladenschluss. Die Kellnerin sorgt, als wir sie nach dem Wetter fragen, für ein ordentliches Oha-Erlebnis: Morgen soll es schneien.....