Samstag, 31. Mai 2008

31.05.2008 Waververlosung & White Ghost

Heute morgen ging der Wecker um 6 Uhr. Weil wir wollen ja zur Rangerstation und bei der Permitttombola mitmachen. Die Verlosung ist um 9 Uhr. Aber Utahzeit. Wir leben in Arizonazeit. Die Fahrt dauert ca. 45 min. Wir treffen uns mit Volker am Safeway und dann geht´s los. Die Fahrt dauert aber nur 30 min, weil Volker hält nicht nur nix vom Anschnallen, sondern auch Tempolimit ist nicht sein Ding. Aber gut, da haben wir genug Zeit das Prozedere zu beobachten. Insgesamt werden 10 Berechtigungen für die Wave verlost. Es sind 36 Leute da. Das hört sich erstmal viel an, aber im Vergleich zu den Vortagen ist das der beste Schnitt seit Wochen und um ein Vielfaches besser als die 1:100 Internetchance. Wie auch immer. Wir haben ja quasi drei Chancen, weil Volker und Tom sich dankenswerter Weise bereit erklärt haben, sich auch für uns losen zu lassen. Ja super. Dann ging´s los. Es wurden ein 2er, ein 2er, ein 3er, und ein 2er Permitt verlost. Aber nicht an uns. Blieb also noch ein Einzelpermitt über. Das wäre eine schwere Entscheidung geworden. Die blieb uns aber erspart, denn auch dafür wurden wir nicht gelost. Toll. Also morgen gleiche Stelle - selbes Spiel. Oder?? Es kam noch mal kurz Hoffnung auf. Eine Rangerin sagte, dass gestern jemand ein Permitt für morgen zurückgegeben hätte!? Es wäre ein 2er. Also wurde noch mal gelost. Es war die Nr. 14 – cool. Die habe ich! Und das Beste, da die Permitts schon bezahlt waren, waren sie für Lutsche. Danke Arnd Kolleck (Ursprünglicher Permittinhaber)!

Hier kann man sehen, wie das bei der Waveverlosung läuft, denn Volker hat unsere glorreiche Verlosung gefilmt...

Ja das läuft ja super. Da die Permitts erst für morgen sind, haben wir ja noch nen Tag zu füllen. Volker bot an, dass er uns mit zu den „Weißen Geistern“ nehmen würde. Ja, da sagt man nicht nein. Also fuhren wir über div. Feldwege, die Volker aber alle mit Namen kannte und –das Wichtigste- auch wusste wo sie hinführen. Nach ca. einer halben Stunde standen wir dann an einem ausgetrockneten Flussbett. Hier ließen wir das Auto stehen und es ging ca. 1/2 Std durch den Wash. Dann standen sie vor uns – Die weißen Geister. Das sind im Prinzip weiße Kalkstangen mit roten Steinhüten auf. Die Frage, die man sich permanent stellte: Wie halten die Hüte und wer zum Teufel hat die da draufgestellt??? Egal, sehen gut aus und wir haben sie für uns ganz alleine. Wenn nur diese Mücken nicht wären. 8-12 Grad weniger wären auch nicht schlecht. Aber was soll´s. Besser so als wieder Schnee…

Weiter ging es dann wieder querfeldein zum „Rainbowvalley“ auch das gibt es in keinem Reiseführer. Wie man vom Namen her schon vermuten kann, haben die Steine hier alle möglichen Farben. Hier ist es jetzt auch von Vorteil das die Sonne so knallt, denn da leuchtet es richtig Super. Auf den Fotos werden die Farben leider nicht annähernd so wiedergegeben wie sie eigentlich sind.

Als Absacker ging es dann noch in ein Namenloses Tal, indem es wiederum lustige Hoodoos und bizarre Felsformationen gab, die irgendwie an Kirchen und Kathedralen erinnerten. Super! Und das Beste von allem: Keine Japaner oder sonstige Touribusse. Keiner der sich dösig ins Bild setzte und picknickte. Cool. Um etwas abzukühlen ging es dann noch bei Lone Rock an den Strand des Lake Powell. Eigentlich wollten wir uns im Wasser etwas abkühlen. Aber da alle Amis mit ihren Wohnmobilappartements bis an Wasser fahren und dann alle Arten von Booten ins Wasser werfen, sind die ersten 10m des Wassers sehr trüb und verölt. Also lieber nicht. Wir beschließen den Tag wieder in der Bar von gestern und brauchen heute noch nicht mal unsere Pässe vorzeigen. Später kommt noch Volker mit zwei anderen Forumsmitgliedern. Wir tauschen noch ein paar Geschichten und Bier aus und dann geht´s ins Bett – Morgen wartet die Wave…

Freitag, 30. Mai 2008

30.05.2008 Fiery Furnace, Needels & Page

So, für heute hatten wir die Rangerführung durch Fiery Furnace gebucht. Als ich die Führung buchte, wollte die Rangerin von mir wissen, ob ich denn fit genug wäre, da es sich um eine ca. 1,5 Meilen lange Tour handeln würde. Ich musste meine Wanderschuhe vorzeigen, ein Bein auf den Tisch heben -denn es kommen große Stufen drin vor- und versichern, dass auch Mareike fit ist. Wir waren also gespannt was uns erwartet.

Um 9 sollte es losgehen. Wir waren 20 min vorher da. Unter anderem waren auch mehrere lebensältere Leute da, bei denen ich mich fragte, wie die wohl das Auswahlverfahren der Rangerin geschafft haben, vor allem bzgl. der Schuhe. Naja, dann kam Mia Wallace (Nein, nicht die von Pulp Fiction) Sie ist Volunteer und macht diese Führungen in ihrem Urlaub. Vom Typ her Frau Adelheid aus Heidi. Nach ein paar Warnungen wie anstrengend es werden würde ging es los. Ab und zu gab es von Adelheid aka. Mia ein paar Infos, insbesondere über die Cryptobiotic Crust, auf die man auf gar keinen Fall treten darf, weil die ist kostbar und unersetzlich... Wir haben uns so gut es ging bemüht die Kruste in Frieden zu lassen und sind durch eine beeindruckende Landschaft gewandert. Sowohl Canyons als auch Hoodoos sowie Arches waren zu sehen. Toll. Ab und zu waren die Canyons sogar so schmal, dass wir immer wieder hofften, dass ein dicker Ami drin stecken bleiben würde. Leider blieb uns das Schauspiel vorenthalten, ebenso bei einem sehr engen Arch, durch die sich ein paar Freiwillige gezwängt haben...
So nach ca. einem drittel passierte das, was eigentlich schon viel früher hätte passieren müssen. Eine dicke Amimama in ausgelatschten Tennisschläppchen knickte um. Sie wurde von Adelheid mit einem Eisbeutel versorgt und von nun an konnten wir an jedem Stopp 15 min auf die humpelnden Tennisschläppchen warten. Prima! Irgendwann hatte die davon ebenfalls sichtlich genervte Adelheid die Schnauze voll und lies die Tennismama zurück. Sie wollte sie abholen wenn sie uns zurückgebracht hätte. Ob sie es auch wirklich gemacht hat wissen wir nicht - so sauer wie sie war... Aber die Führung war nicht schlecht. Nächstes Jahr gehen wir aber auf eigene Faust. Diesmal hatte mich die Permittrangerin davon überzeugt dies nicht zu tun, da es sich um einen großen Irrgarten handelt. Das wird ihr nicht noch mal gelingen.
Nach einem kurzen Stopp am Hotel, wo ich noch meine am Morgen vergessene Uhr holen musste, ging es weiter zu den Needles. Das ist ein weiterer Teil des Canyonlands NP. Was auf der Karte wie ein kurzer Abstecher wirkt zieht sich aber endlos hin. Also hielten wir kurz am Newspaper Rock, wo angeblich tausende Jahre alte Indianerinschriften im Fels waren, geschmückt mit den Werken div. Schmierfinken aus dem letzten Jahrhundert. Hmm, irgendwie blieb die Begeisterung aus. Nach einer Stunde kamen wir dann auch am Parkeingang an und fuhren zu den Needels und dem Elephant Hill. Leider reichte die Zeit nur für ein paar kurze Hikes, da wir noch einiges an Strecke vor uns hatten. Aber hier wollen wir nächstes Jahr definitiv mehr Zeit verbringen.
Über Mexican Hat ging es vorbei am Valley of the Gods und durch das Monument Valley Richtung Page, unserem heutigen Tagesziel. Um kurz nach 20 Uhr waren wir dann da. Wir hatten über Priceline das American Best Value Inn zugeteilt bekommen. Und es kam was wir aufgrund der Tripadvisorbewertung schon befürchtet hatten. Es war ein Loch mit einem winzigen Zimmer. Vor der Tür hatte einer nen riesigen Räuchergrill angeschmissen, also fiel Klimaanlage aus. Wir sind lieber über die Straße in die Dam Bar&Grille gegangen, wo wir mit Lal@volker verabredet waren. Als ich ein Bier bestellen wollte wurde ich nach dem Ausweis gefragt. Ist ja nix ungewöhnliches. Aber die Kellnerin wollte weder Perso noch Führerschein akzeptieren. Wo gibt´s denn so was?!?! Also mussten wir aus dem Hotel unsere Pässe holen bevor wir Bier und XXX bekamen. Man lernt nie aus...
Naja, wir haben dann aber die Biererlaubnis gut genutzt und uns dann mit Volker und Tom für morgen an der Paria Rangerstation verabredet, weil wir brauchen ja noch Permitts für die Wave. Mal sehen ob Manitu uns gnädig gestimmt ist...

Donnerstag, 29. Mai 2008

29.05.2008 Canyonlands NP

Heute ging es in den zweiten NP in Moab, den Canyonlands NP. Der Park ist in drei Bereiche aufgeteilt. Wir haben uns heute mit dem Bereich Island in the Sky beschäftigt. Der Canyonlands Park bietet nicht ganz so viele Hikingmöglichkeiten (haben wir uns zumindest eingeredet, da wir die letzten Tage noch etwas in den Knochen spüren). Also sind wir mit dem Auto durch den NP gefahren. Begonnen haben wir am Grand Viewpoint. Von hier hat man einen schönen Überblick über die Canyons und kann sogar bis in den Needles District schauen, unserem morgigen Ziel.
Dort hat Ranger Mike einiges interessantes erzählt. Unter anderem hat er uns alle Sehenswürdigkeiten des Shafer Trail erklärt. Toll.
Dann haben wir nebenan gefühstückt. Super. Wir ganz alleine.
Da wir heute morgen leider nicht aus den Federn kamen, haben wir auch den geplanten Sonnenaufgang an der Mesa Arch verpasst. Dafür sind wir jetzt da. Wie immer turnen ein paar Ignoranten auf und in der Arch rum. Aber zumindest Picknicken hier heute keine Touris. Also haben wir ca. 57 sek Zeit ein paar Fotos der Arch zu machen, ohne das Froschfresser oder Reiskauer durch Bild winken.
Dann geht es weiter zum Shafer Trail. Ranger Mike meinte der Zustand wäre gut und so wagten wir uns herunter. Auch ohne 4WD. Von oben sieht das ganze ja ziemlich harmlos aus. Man wundert sich, warum der ein oder andere so schleicht. Das erklärt sich aber, wenn man selbst runter fährt. Die einzelnen Steine und Felsplatten kann man von oben nicht sehen. Aber unserer Dicker schlägt sich tapfer. Einmal leicht aufgesetzt. Das war´s. Prima.
So bekommen wir Eindrücke wie das Tal von unten aussieht und stehen direkt gegenüber dem Dead Horse Point. Wirkt von hier wesentlich besser als vom Aussichtspunkt im Dead Horse Point State Park - und kostet keine 7$...
Irgendwann kommt man dann an einer Kalimine vorbei, der Intrepid Potash Mining Llc. Die befindet sich auf der Potash Road und hat ganz tolle Seen. Denn das Kali wird mit Wasser aus der unterirdischen Mine gefördert und dann in große Seen geleitet, wo das Wasser verdunstet und Kali als Salz überbleibt. Toll, denn um die Verdunstung zu fördern wird ein Mittel beigemengt, welches die Seen unnatürlich blau färbt...
Ungefähr in Höhe dieser Mine kam dann für uns ein ungutes Gefühl auf. Nicht weil die Straße schlechter wurde, nein, die ist ab hier wieder besser. Aber der Dicke meckerte, dass er keinen Sprit mehr hätte. Mist. Es sind noch 19 Meilen bis Moab und der rettenden Tanke. Glücklicherweise geht es nur bergab und ich gebe alles im Bezug auf sparsames Fahren. Deshalb sind leider auch keine Stops mehr drin und wir müssen durchziehen. Deshalb verpassen wir ein paar Arches. Aber ankommen geht vor. Die Tanknadel steht schon im off, da erreichen wir die rettende Tanke. Ich sage mal so, ich habe einen 22 Gallonen Tank mit knapp 23 Gallonen gefüllt - Ohne Worte!!!
Den Rest des Tages verbringen wir am Pool und erholen uns etwas, denn der morgige Tag hat es in sich...

Mittwoch, 28. Mai 2008

28.05.2008 Arches NP

Nach einer entspannten Nacht geht es heute in den Arches NP. Erster Stopp am Visitor Center. Haben die letzten beiden Tickets für Fiery Furnace bekommen. Allerdings erst für Freitag. Aber egal. Wir werden sehen.
Weiter geht´s Richtung Devils Garden. Nachdem wir den Primitive Trail ja letztes Jahr schon gegangen sind, wollen wir ihn heute nochmal machen. Das Wetter (25Grad, bewölkt) ist ja ideal.
Also geht es los. Schön, dass es max. halb so voll ist wie im letzten Jahr. Wir sind fast die ganze Zeit alleine unterwegs. Irgendwann kommen wir auch an eine Stelle, an der ich letztes Jahr versucht habe etwas abseits vom Trial eine Wand hoch zu klettern. Da es nicht geklappt hat, wollte ich es natürlich nochmal versuchen. Ich kam zwar einiges höher, aber irgendwann war die Wand nur noch senkrecht und glitschig. Tja, also zurück. Aber leider geht es bergauf immer einfacher als bergab. Lange Rede kurzer Sinn: ich hab mich lang gemacht und ca. 0,45m² der nach dem Sonnenbrand weggepellten frischen Haut auf dem Felsen gelassen. Fazit: Nächstes Jahr geh ich da nicht mehr rauf.
Der Rest des Trails verlief problemlos. Es wehte ein angenehmer Wind, so dass man die mittlerweile 30 Grad gar nicht so spürte.
Weiter ging es über die Salt Valley Road in Richtung Trailhead der Tower Arch. Hier waren wir mal ganz alleine. Toll diese Ruhe. Nach ein paar Fotos ging es wieder zum Auto und weiter zum Viewpoint der Delicate Arch. Das war dann aber auch der letzte Trail für heute. Insgesamt lagen wieder 20 km hinter uns und irgenwie merkte man die Wärme doch etwas.
Also ging es ins Hotel, die Wunden pflegen. Morgen wollen wir früh raus, den Sonnenaufgang an der Mesa Arch ansehen. Also bis dann.

Dienstag, 27. Mai 2008

27.05.2008 Von Salt Lake nach Moab

Gestern hatte ich wieder meinen Scharm spielen lassen und so haben wir wieder ein Zimmer im Topflor bekommen. Diesmal zwar nur 11. Etage, aber von hier haben wir einen tollen Ausblick über Salt Lake Downtown und die Berge. Und das Beste: Bei strahlendem Sonnenschein.
Also los, keine Zeit verlieren. Wir fangen beim Tempel an. Auch heute im Licht wirkt er nicht viel größer, aber er leuchtet heller. Der ganze Komplex wirkt etwas wie der Vatikan. Ist auch von einer Mauer umgeben. Aber alles ist viel kompakter. Schätze mal so 300x300m. Aber an jedem Eingang ein Visitorcentre, wo viele fleißige Mormöschen, Mormonistinnen oder wie auch immer bereit stehen, um einen zu begrüßen und herumzuführen. Wir machen unsere Fotos, denken uns unseren Teil und verlassen die Anlage wieder. In den Tempel darf man nicht und der Tabernakelchor singt nur Sonntags. Also weiter zum Capitol.
Man, hier hat es wohl Granit und Marmor im Sonderangebot gegeben. Alles aus dem edlen Stoff. Sogar die Klotüren und -kabinentrenner sind aus Marmor. Toll. Was uns wundert: Überall wird man kontrolliert. Auf dem CN Tower, dem Sears Tower, dem Empire State. Und hier? Dem Schaltzentrum der Macht??? Kein Polizist weit und breit. Man kann rein und raus gehen. Keiner da. Auch drinnen. Ein paar Touris und sonst?? Nix. Komisch!?! Hoffentlich wird mal keiner sauer auf die Regierenden...
Dann geht es weite nach Moab. Endlich rote Steine. Prima. Wir wohnen im La Quinta Inn. Ist ok. Auf dem Parkplatz neben uns steht ein Ferrari - scheint also nicht die schlechteste Absteige zu sein...
Nach dem Einchecken wollen wir noch kurz in den Arches NP, den Sonnenuntergang am Delicate Arch sehen. Wir sind etwas spät dran. Also gas. In 25 min sind wir am Arch. Reicht so eben noch. Aber das beste Licht ist schon weg. Mist. Aber wir kommen wieder. Keine Frage.
Das beste auf dem Weg: Der Hike ist nicht besonders anstrengend. 2,4km one way. Ca. 150 Höhenmeter. Aber, eine Amifrau macht ihn in Holzklotschen. Sieht lustig aus wie sie über den Weg eiert. Man, wissen die vorher nicht worauf die sich einlassen?? Gute Nacht!

Montag, 26. Mai 2008

26.05.2008 Vom Yellowstone durch den Grand Teton nach Salt Lake City

Heute hieß es Abschied nehmen. Bei dem Wetter fiel das auch nicht allzu schwer. Es war wieder kalt und beim Autoeinladen fing es an zu graupeln. Prima.
Also nochmal auf in den Park - wir wollten ja nochmal einen Bären sehen. Daraus wurde leider nix. Kein Bär und kein Elch. Dafür nochmal nen Kojotenwolf (?!) aus der Ferne. Bei dem aus der Nähe hatten wir keine Kamera schnell genug griffbereit. Nun ja. Etwas Wehmut kam auf, als es sich im Bereich des Old Faithful schön aufklärte und die Sonne schien. Diese verflog jedoch wieder recht schnell, als im nächsten Tal wieder dunkelste Wolken hingen und es extrem regnete. So sollte übrigens der ganze Tag werden. Wir sind ja über mehrere Pässe und durch diverse Täler gefahren. Immer mit einem anderen Wetter.
Aus diesem Grund konnten wir die Erhabenheit des Grand Teton Nationalparks auch nicht ganz genießen, denn man sah nur die Füße der Berge. Die Gipfel in über 4000m hüllten sich Nebel. Naja. Zumindest die Chapel of Transfiguration konnten wir trocken und bei halbwegs Sicht besuchen. Hier haben wir einen Ami getroffen, der ursprünglich aus Wiesbaden kommt. Als wir ihm sagten, dass wir aus Dortmund sind, sagte er, dass sein Urgroßvater mal ein Hotel in Dortmund besessen hätte. Den Römischen Kaiser. Ob wir dies kennen würden?!? Ja sicher. Lustiger Zufall.
Vom Grand Teton ging es nach Jackson. Die Stadt sieht aus, als hätte man eine Westernstadt in die Alpen transplantiert. Leider gibt es keine Fotos, da es wieder wie aus Kübeln gegossen hatte. Das legte sich auf dem Teton Pass, denn da schneite es mal wieder. Der ein oder andere war noch mit Skiern anzutreffen. Da möchte man auch am liebsten...
Aber wir haben keine Zeit. Leider.
Kurz nach dem Pass haben wir dann noch eine Weißkopfadlerfamilie ganz für uns alleine. Toll!
Auf dem Weg nach Salt Lake dachten wir ein paar mal die Welt geht unter. Es hat so geschifft, dass man kaum 10m Sicht hatte. Aber auch das bewegt den von Natur aus faulen Ami nicht dazu, das Licht am Auto einzuschalten. Sorgte hier und da für ne tolle Überraschung!!
In Salt Lake wohnen wir im Red Lion Hotel. Guter Laden. Abends fahren wir noch etwas durch das überraschend übersichtliche Salt Lake Downtown. Besuchen kurz den Mormonentempel (den wir uns wesentlich größer vorgestellt hätten - ist in etwa so groß wie die Reinoldikirche!) und bekommen prompt 10 kg Infomaterial und Aufnahmeanträge. Aber nett sind alle...
Wir werden ihn morgen mal im Licht besuchen. Evtl. bekommen ja auch wir die Erleuchtung...

Sonntag, 25. Mai 2008

25.05.2008 Yellowstone - South Loop II.

Sollte der Wettergott uns nicht erhört haben?? Habe gestern brav das ganze Bier ausgetrunken. Und nun? Wieder bewölkt und trist. Mist!
Aber egal. Auf ging es wieder in den Park. Es sollten die südlichen Geyserbecken besucht werden, die wir vorgestern ausgelassen haben, bzw. die noch wegen der unterschiedlichsten Gründe gesperrt waren. Apropos gesperrt: Der Dunraven Pass ist immer noch gesperrt und nicht wie angekündigt ab heute geöffnet. Ist es das Tiogasyndrom??
Auf dem Weg in den Park können wir auf einem Baum einen Weißkopfadler sehen. Leider ist er weit weg und für den Zoom ist es noch recht dunkel. Aber Zumindest haben wir ihn erahnt.
Weiter ging es zum Fountain Paint Pot und zum Biscuit Basin. Neben den Geysiren und Pools faszinieren uns mal wieder die verschiedenen ethnischen Besuchergruppen: Mein Favorit (4 Grad, nasskalt, völlig zugezogen und starker Wind) ein Inder. Sonnenbrille, enges, kurzärmliges Designerhemd, 3/4 Baumwollhose und Jesusschlappen mit blanken Füßen. Neben ihm sein Kumpel. Pudelmütze, (hellblaue) Ohrwärmer, Daunenjacke, Skihose und JESUSLATSCHEN - Barfuß!!! Immer wieder witzig.
Wir lassen das Auto dort stehen und gehen zu Fuß Richtung Old Faithful.Diesmal werden wir nicht enttäuscht. Der kann ja doch was. So geschätzte 20m schafft er. Ja toll. Und noch besser: Das Wetter klärt auf. Ein Mythos namens Sonne zeigt sich. Prima. Da macht das alles noch mehr Spaß. Bei unserem Besuch erklärt sich auch der Riverside Geyser bereit, uns eine Show zu liefern. Danke. Hat sich gelohnt.
Auf dem Rückweg fahren wir dann noch den Fireholedrive. Dank der Sonne ergeben sich im Zusammenspiel mit den Wolken Tolle Motive. Ein würdiger Abschluss.
Da ich heute morgen irgendwie vergessen habe zu tanken, müssen wir im Park tanken. Bin zuerst nicht so begeistert, da es ja für gewöhnlich immer mit einem netten Aufschlag verbunden ist. Allerdings ist der Sprit hier 20 Cent billiger als in unserem Dorf.
Wenn jetzt noch ein kaltes Bier im Kühlschrank ist, kann man das einen perfekten Tag nennen...

Samstag, 24. Mai 2008

24.05.2008 Yellowstone North Loop

Der Tag begann heute morgen wieder mit dem bangen Blick aus dem Fenster. Und - Mist. Stark bewölkt und Regen. Also erstmal Frühstück. Hat gestern nicht geklappt weil überfüllt. Heute sind wir eher da. Nix besonderes aber ok.
Also auf in den Park in Richtung Mammoth Hot Springs. Auf dem Weg dort hin halten wir am Roaring Mountain und dem Sheepeater Cliff. Dort können wir ein paar Murmeltiere bei der Morgengymnastik beobachten. Toll.
Die Sinterterassen ähneln denen in Pamukkale in der Türkei. Leider kommen sie bei dem bewölktem Himmel nicht so zur Geltung. Der Ort selber ist der Verwaltungssitz des NP. Lohnt sich aber nicht. Auf dem Weg zum Tower Roosevelt Distrikt beschließen wir umzukehren. Das Wetter wird immer schlechter. Auch den Versuch einen Trail zu laufen brechen wir nach 30 min ab, da wieder eine extrem dunkle Wolkenfront über die Berge klettert und wir nicht, wie zwei uns entgegenkommende Amis mit Sonnenbrille, in einer Gewitterfront im Wald festhängen wollen. Schade.
Da irgendwie nix mehr geht beschließen wir Richtung Hotel zurück zu fahren. Das Wetter kann man gepflegt als Griff ins Klo bezeichnen. Wenn es nur kalt wäre - egal. Wenn es nur regnen würde - egal. Wenn es aber eiskalt regnet und wieder absolut diesig ist, dann macht es keinen Spaß...
Unsere letzte Hoffnung ruht auf Morgen. Angeblich soll der Dunravenpass geöffnet werden und den Old Faithful wollen wir auch nochmal etwas imposanter eruptieren sehen. Also Daumen drücken...

Freitag, 23. Mai 2008

23.05.2008 Yellowstone - South Loop

Wir haben uns den Wecker heute auf 6 Uhr gestellt. Vorsichtig guckten wir aus dem Fenster. Hatte der Wettergott ein Einsehen?? Jein! Es war zwar noch bewölkt, aber es regnete nicht mehr. Das ist schon mal einiges Wert. Und mit viel Phantasie konnte man einen kleinen blauen Fleck am Himmel entdecken. Also los. Wir wollten heuten den South Loop im Park machen. Zuerst ging es mit dem Old Faithful Geyser Basin los. Eigentliches Ziel des Loops war der Morning Glory Pool. Aber da zeigte sich auch schon die erste Einschränkung. Zwar hatten wir tolles Wetter. Die Sonne kam durch und alles schien perfekt. Aber die Temperaturen blieben bei knapp über 0 Grad. Und da die Geysire und Pools nunmal sehr warm, bzw. heiß sind, dampfen sie sehr stark. Wirkt von weitem etwas so wie ein Solebad. Allerdings würden wir nie in ein Bad gehen was so riecht. Hier haben wir aber wieder den Vorteil, dass die o.g. bei höheren Temperaturen wesentlich stärker riechen. Nun ja, man kann halt nicht alles haben... Der ein oder andere Pool verführt schon zum Einsteigen und erinnert stark an einen Jacuzzi. Ja, das wärs. Aber ist doch alles viel zu heiß. Also gehen wir durch das Basin. Tolle Farben. Wirken teilweise irreal. Man kommt sich vor wie auf einem fremden Planeten. Überall zischt und blubbert es. Leider kommt es auf den Bilden wegen des oben bereits erwähnten Dampfs nicht so rüber. Aber live ist eh alles besser.
Dann gehen wir zu einer angekündigten Eruption des Old Faithful. Da freuen wir uns schon drauf, denn da weiß man wenigstens wann der ausbricht - bei den meisten anderen ist es reines Glück. Um den Geysir sind Bänke aufgebaut und die stehen nicht weit weg von Freßbuden und Busstops. Also was findet man da? Richtig. Tausende Japaner und Alte Amifrauen, die aussehen wie mit der Spritzpistole angemalt. Eine Japanerin ist von oben bis unten (inkl. Mundschutz) eingemummelt. Sie sieht aus wie jemand, der direkt von einer Polarexpedition kommt. Zwei Plätze weiter sitzt eine Amifrau, die ist bunt wie Karneval. Die Krönung sind gülden glitzernde Korkpumps und lila Fußnägel. Kommen die aus der gleichen Klimazone?? Überhaupt haben die Japaner einen Kleidungsstil. Einfach nur amüsant. Aber wir waren ja wegen der Eruption hier. Zuerst dampfte und zischte es etwas und bei jedem Wasserspritzer gingen ahhs und ooohs durch sie Menge. Dann kam der Ausbruch. Völlige Enttäuschung. Nur eine 3-4 m hohe Fontäne. Viel rauch um nix und nach 45 sek war alles vorbei. Wir waren etwas enttäuscht. Aber was passierte jetzt. Alles sprang auf und begab, nein rannte in Richtung Freßbuden und Souvenirshops. 5min an der frischen Luft. Das reicht auch wirklich...
Nun ja. Wir beschließen nochmal wieder zu kommen. Jetzt fahren wir erstmal weiter Richtung West Thumb Bassin. Hier ist es nicht ganz so spektakulär. Aber auch schön. Vor allem der zugefrorene Yellowstone Lake bildet eine tolle Kulisse.
Nun ist der Mud Vulcano dran. Hier riecht es so wie Vulkane halt riechen. Nach Schwefel, spricht faulen Eiern. Ist auch sonst nicht ganz so toll hier.
Von dort geht es weiter Richtung Grand Canyon of the Yellowstone. Jetzt weiß man halt wo der Park seinen Namen her hat. Leider ist der Rim Trail wie auch so viele andere noch wegen Schnee, bzw. Bären gesperrt. Also bleibt uns nix anderes übrig als mit den Bustouris zu schwimmen... Schade das es sich mittlerweile wieder etwas zugezogen hat. Bei Sonnenlicht kämen die Farben bestimmt besser zur Geltung.
Letztlich ging es dann noch zum Norris Geysir Bassin. Hier verweigerte leider der Steamboat Geysir seinen Dienst. Ansonsten hatten wir irgendwie schon alles gesehen. Zwar sind die Farben immer wieder schön anzusehen, wenn nur dieser Dampf nicht wär...
Für heute reicht es uns dann. Hoffentlich ist das Wetter morgen ähnlich gnädig zu uns wie heute. Mal sehen...

Donnerstag, 22. Mai 2008

22.05.2008 Yellowstone

Heute hieß es die letzten 380 km zum Yellowstone NP abzuspulen. Aber ein Blick aus dem Motelzimmer verhieß nix gutes. Es schüttete wie aus Kübeln und es waren noch schlanke 3 Grad.
Auf der I 84 konnten wir nach ca. 2 std. die ersten Züge des Yellowstone erkennen. Toll. Da schien es heiterer zu sein. Aber das Thermometer fiel und fiel... Es waren 0 Grad. Als wir im Yellowstone Park Hotel eincheckten. Das Zimmer und das recht neue Hotel machen einen guten Eindruck.
Aber wir warn ja wegen dem Park hier. Also eben die kurzen Buchsen gegen lange tauschen und die Jacken wieder aus den Tiefen des Autos gekramt. Los gings. Wir wollten zumindest mal den Old Faithful sehen. Aber das schien schwierig. Mittlerweile regnete es nämlich nicht mehr, es schneite. Und zwar so Richtig. Das ist der erste Geburtstag, den Mareike im Schnee verbringt...
Und mit dem Schnee kam der Nebel. Es war so diesig, dass man außer der Straße nicht viel sah. Da keine Besserung in Sicht war und Sicht eh nicht vorhanden, haben wir uns in der Rangerstation mit Infos versorgt. Auf der Frage, welche Trails denn zu empfehlen seien, warnte der Ranger vor Bären. Da die jetzt das erste mal mit ihren Jungen die Höhlen verlassen, seien aus Sicherheitsgründen einige Trails gesperrt. Nun ja, mal sehen wie das Wetter morgen wird. Die Vorhersage ist nicht so berauschend. Wir werden sehen - oder auch nicht.
Den Abend haben wir bei einem Film mit Bier und Wein auf unserem Zimmer verbracht, denn zumindest da ist es warm. Die Körper müssen sich nach den letzten 40 Grad Wochen erstmal an das neue Klima gewöhnen.

Mittwoch, 21. Mai 2008

21.05.2008 Von Lake Tahoe auf dem Weg nach Yellowstone

Toll, der Sturm der gestern Abend aufzog scheint vorbei zu sein. Es scheint wieder die Sonne. Also nix wie los. Aber beim Öffnen der Zimmertür ist irgendwas anders. Jau, die Sonne scheint aber es sind nur 6 Grad. Deshalb sehen mich die Leute auch so doof an wie ich mit kurzer Buchse und T-Shirt am Ufer stehe und noch ein paar Bilder mache. Egal.

Am Südufer fällt auf, dass das Wasser eher braun ist. Weiter hinten im See wird es türkis und dann tiefblau. Wahrscheinlich leiten die das ganze Abwasser schön in den See. Prima.

Am Westufer entlang fahren wir zur Emerald Bay. Ja, die ist schön und hier darf der See noch See sein. Das Ufer ist dann auch mit dem ein oder anderen netten Häuschen gespickt. Die Leute haben es gut. Die wohnen im Skigebiet und können jede Art von Wassersport machen. So´n Haus und Boot, das wär was.

Danach geht es auf die I80. 800km Richtung Yellowstone. Das war hoffentlich das Langweiligste im ganzen Urlaub. Die Landschaft ändert sich kaum. Im Vordergrund immer kleine Hügel, im Hintergrund ein Bergpanorama. Mal mit, mal ohne Schnee. Irgendwie hat man das Gefühl nicht vorwärts zu kommen. Noch schlimmer wird es in Idaho. Irgendwo im Nirgendwo in Idaho…Irgendwann wird es dunkel und wir verlassen in Burley die Interstate. Wir nächtigen im Budget Motel of Burley. Fast alles andere ist ausgebucht. Der Ort scheint nur ein riesiger Rastplatz mit Motels und Freßbuden zu sein. Aber das Motel ist gar nicht schlecht. Großes Zimmer, sauber und Internet. Wir trinken noch ein paar Bierchen und feiern in Mareikes Geburtstag hinein. Morgen geht es weiter Richtung Yellowstone…