Sonntag, 11. Oktober 2009

11.10.2009 Cambridge & Boston

Die Nacht haben wir in den bequemen Betten wieder gut rumbekommen. Als ob der letzte Urlaubstag nicht eh schon immer von Wehmut begleitet ist, scheint heute die Sonne von einem wolkenlosen Himmel. Toll. Machen wir das Beste daraus. Wir packen die Koffer und genießen das sehr gute Frühstück in dem sehr zu empfehlenden Elements.
Dann geht es los nach Cambdridge. Hier ist der Campus der berühmten Harvard Universität. Wir fahren also nach beschauliche Cambridge und was ist da am Sonntag Morgen?? Alles Rappelvoll. Straßen gesperrt und 1,58 Mio Bustouris. Was machen die um die Zeit schon hier?? Wie hinterher erfahren, ist heute Oktoberfest auf dem Harvard Sqaure. Ja prima. Nun ja. Wir haben Glück und bekommen direkt einen kostenlosen Parkplatz neben dem Campus. Selbiger ist jedoch von Besuchergruppen überlaufen. Reiseführer scheuchen ihre Schäfchen hin und her. Interessant wäre eine Führung von Studenten gewesen, aber auch hier beläuft sich die durchschnittliche Gruppengröße auf ca. 150(!!!) Ja ne, danke. Also etwas auf eigene Faust um hergelaufen. Der altehrwürdige Charme kommt nicht zur Geltung. Die Rasenflächen sehen aus wie nach einem Footballevent, die "neuen" Gebäude wirken wie günstig aus Rumänien importiert und die paar "echten" Studenten, die mit ihrem Harvard-Pulli und Macbook auf dem Schoß, zwischen den Touris "studieren" sind einfach nur lächerlich...
Auf vielen angebotenen kulinarischen Köstlichkeiten haben wir um 10 Uhr noch keine Lust uns so lassen wir die Asiaten und Mexikaner ihr Gammelfleisch alleine weiter räuchern...
Schade. Irgendwie haben wir uns mehr davon versprochen. Außer an der Arroganz und der vielen Apple Recherchier-PC´s merkt man nicht, dass es sich um die reichste Uni der Welt handelt, wo ein Semster mal eben 50000$ kostet...
Wir wollen aber den schönen Tag noch dazu nutzen die Sonne zu genießen. Also beschließen wir unsere letzten Stunden dieses Urlaubs in Boston an der Waterfront zu verbringen. Eben rüber nach Boston gefahren und dann. Das North End ist völlig überfüllt. Die Celtics spielen und die Columbus Day Parade bereitete sich vor. Ergo: Nix mit parken. Aber wir hatten ja noch den Geheimtipp von Andi in der Hinterhand und haben wieder auf dem Hawthorne Place Parkplatz geparkt. Von dort sind wir durch´s North End gelaufen und haben die Columbus Day Parade angesehen. Irgendwie haben wir vergessen das Columbus Day ist. War ganz interessant. Den Rest des Nachmittags haben wir am Wasser sitzend in der Sonne verbracht und den hinter der Bay abfliegenden Flugzeugen zugeschaut.
Es half alles nix. Wir mussten halt zurück und so sind wir zum Flughafen gefahren und haben das Auto nach über 3500 km abgegeben. Dann eingecheckt. Haben vorher ne 2er Exitreihe reserviert - prima. Dann nur noch durch die Security und endlich was Essen. Haben wir nämlich noch nicht bis auf ein Snickers. Und dann. Alles stop. Security closed. Ein Inder hatte irgendwas im Koffer, was Alarm auslöste. Keiner kam mehr rein und raus. Immer mehr Beamte kamen, Hunde schnüffelten im Koffer und Airlinemitarbeiter waren nervös, da viele Passagiere für abgehende Flüge in der Schlange standen. Nach gut einer Stunde dann Entwarnung. Es ging weiter. Wohin der Inder verschwunden ist konnten wir nicht sehen. Hoffentlich nicht in unseren Flieger... Mit Essen war aber nix mehr, weil keine Zeit. Also mussten wir auf die Kochkünste von British Airways vertrauen. Der Flug war schön. Nur knappe 5 Stunden (250km/h Rückenwind und 1125 km/h Geschwindigkeit - der Pilot kannte aber den Jetstream) später landeten wir in London und hatten 1,5 Stunden Pause, bevor wir wieder in Düsseldorf waren. Hier wartete auch schon das bewährte Taxi und schwupps waren wir wieder in Dortmund.
Den Jetlag umgehen wir mit der bevorstehenden Nachtschicht und freuen uns auf NY im Dezember...

Samstag, 10. Oktober 2009

10.10.2009 Plymouth & Cranberrys

Der Urlaub neigt sich dem Ende und so ging es heute wieder grobe Richtung Boston.
Auf dem Weg dahin wollten wir aber noch etwas Geschichte schnuppern. Der erste Stop war in Plymouth. Hier sind die ersten 102 Pilger an Land gegangen, um die neue Welt zu erobern. Die Stelle, an der das passiert sein soll, ist mit einem Stein markiert. Sieht aber sehr willkürlich gewählt aus. Aber der Ami braucht halt was, was er fotografieren kann. Bitte sehr. Der Nachbau der Mayflower liegt taktisch günstig daneben vor Anker. Auch der Rest von "Historic Plymouth" ist in 45 min abgelaufen. Die Begeisterung bleibt aus. Auf dem alten Friedhof rauchen sich zwei Jungs ne Bong. Danke und Tüss.
Da gerade mal Mittag ist und heute ein großes Cranberry Fest stattfinden soll, fahren wir nach Wareham. Wir hoffen die Leute live bei der Ernte auf den roten Feldern zu sehen. Aber was haben wir erwartet. Wir sind in den USA und hier ist so etwas immer ein Volksfest. Zahlreiche mexikanische Gastarbeiter brauchen heute mal nicht auf die Felder, sondern verdingen sich als Einweiser auf dem Parkplatz. Auf dem Fest selbst kann man alles kaufen: Hotdogs, Schmuck, Hotdogs, Treckerersatzteile, Hotdogs, Möbel, Hotdogs, Popcorn und wenn man lange genug sucht auch Cranberryprodukte. Cranberry-Chili Marmelade schmeckt sehr interessant...
Auf die Felder kann man auch. Allerdings ist die Schlange für die Schulbusse, die einen da hin bringen, ungelogene 150 m lang. Ne, soviel Zeit haben wir nicht. Wir halten auf dem Weg nochmal an einem Feld an und können uns mit etwas Fantasie vorstelle, wie die Ernte abgeht.
Auf dem Weg nach Lexington wollen wir nochmal kurz in Wrentham für ein paar letzte Besorgungen vorbei schauen. Aber schon auf dem Highway ist ein Rückstau. Der Parkplatz platzt aus allen Nähten und vor den Geschäften warten riesige Schlangen auf Einlass. Ja ne, danke. Nicht mit uns.
Also fahren wir weiter Richtung Lexington. Hier wohnen wir im Elements (Super Sache. 100% zu empfehlen. Wenn das der Standart für alle neuen Hotels würde...), direkt neben dem Minute Man NP. Ein kurzer Spaziergang durch selbigen und eine kurze Fahrt durch Historic Lexington und dann geht bei einer Domino-Pizza der vorletzte Urlaubstag zu Ende. Schade.

Freitag, 9. Oktober 2009

09.10.2009 Wale

Heute sollte sich also Mareikes Wunsch erfüllen. Wir fahren nach Barnstable Harbor, um von dort in See zu stechen und Wale zu beschauen. Wir sind gegen 10 Uhr da und kaufen Tickets. Die Ticketfrau versichert uns, dass es genug Wale zu sehen gibt. Wir werden sehen - hoffentlich.
Da die Fahrt erst um 13 Uhr losgeht fahren wir noch nach Hyannis. Die Stadt soll ja sehenswert sein. Selbst Kennedys haben hier ein Haus. JFK sogar ein Museum. Was sie jedoch an dem Ort finden, bzw. gefunden haben, bleibt uns schleierhaft. Um 10:30 Uhr sind die Bordsteine noch hochgeklappt und nur ein paar Touris und Junkies laufen auf der Straße herum. Macht uns nicht an, die Stadt. Aber zumindest gibt es hier einen Ben & Jerry Laden der geöffnet hat und vor dem keine 58m Schlange steht (woher auch??) Also bekommt Mareike an ihrem Wunschtag noch ein Eis und dann fahren wir wieder Richtung Wale.
Das Schiff ist recht neu und nur zu 1/3 gefüllt. Toll, da gibt es dann gleich wenigstens kein Gedränge. Das Wetter hält sich auch tapfer. Es ist bewölkt und windig, aber es regnet nicht. Das Schiff tuckert aus dem kleinen Hafen und dann. Woooaaarrrr. Der Kutter ist ein Jetboot. D.h. keine Schrauben und geeier wie damals bei Nordseebutterfahrten, sondern volle Pulle vorwärts. Mit 67 Km/h (!!!) donnert der Schlitten durch die Cape Cod Bay Richtung Atlantik, genauer der Stellwagen Bank. Die ist bekannt für ihre große Auswahl an Walnahrung und somit auch für viele Walarten. Nach nur 50 min sind wir an Provincetwon vorbei und nach weiteren 10 min an der Stellwagen Bank. Es dauert nur Sekunden und dann wurde der erste Walpruster gesehen. Alle Leute standen an der Reling. Die Walfrau sprach über Lautsprecher alle Wale zu und so ging es munter von links nach rechts und von vorne nach hinten auf dem Schiff. Immer mehr Wale tauchten auf und wieder ab. Toll. Alle waren begeistert. Ich wartete nur, bis der erste vor Begeisterung über Bord ging. Es war nämlich mittlerweile ein ganz schöner Seegang. Regen und Wind waren auch reichlich vorhanden. Ist aber überraschenderweise gut gegangen. Wir konnten Finnwale und Buckelwale sehen. Die Walfrau sprach von ca. 35 verschiedenen Tieren, wobei sie viele an der Fluke erkannte und sie beim Namen nannte. Prima. Zwischendurch fragte ich mich, ob die Wale sich nicht durch die mittlerweile 3 Boote nicht gestört fühlen. Da sie aber ganz nah ans Boot rankamen und mit ihm zu spielen schienen, denke ich mal, dass sie sich nicht bedroht fühlten und es sie auch nicht besonders störte. Wer jedoch mal "Der Schwarm" gelesen hat, der bekommt genau dabei ein zwiespältiges Gefühl...
Nun ja. Nach einer Stunde vor Ort ging es dann zurück. Vor lauter Walegucken hat man gar nicht gemerkt, wie kalt und nass man geworden ist. Also zurück ins Hotel und erstmal ne warme Dusche nehmen.
Da heute Freitag ist gingen wir nach nebenan. Denn da ist ein T.G.I. Friday. Für mich gab es Sam Adams Oktoberfestbier (Ich fahre nur noch Ende des Jahres hier hin, denn alle Oktoberfestbiere die ich unterwegs hatte waren toll. Warum brauen die den Rest des Jahres nur so ne Soße???)und Mareike machte Bekanntschaft mit dem Ultimate Long Island Iced Tea. Schwipps.

Donnerstag, 8. Oktober 2009

08.10.2009 Cape Cod

Der Wettergott meint es in den letzten Tagen recht gut mit uns. Es ist wieder strahlend blauer Himmel und wir genießen den Ausblick aufs Meer etwas aus unseren Betten. Danach schauen wir uns nochmal bei einer Fahrt über den Oceandrive das ein oder andere Häuschen an. Bevor der Neidfaktor aber ins unermessliche steigt, fahren wir lieber weiter. In Newport Habor schlendern wir noch etwas über die Piere. Wie aber auch in vielen anderen Touriorten ist hier nur noch wenig von der ursprünglichen Fischeratmosphäre zu spüren, da Restaurants und Touriläden den allerdings recht hübsch hergerichteten Hafenbereich übernommen haben. Nun gut.
Bei weiterhin strahlendem Sonnenschein geht es Richtung Cape Cod. Wir fahren zuerst in Richtung Provincetown. Die Fahrt dahin zieht sich ziemlich. Wir durchfahren Provincetown und starten am Race Point Beach. Die Landschaft erinnert an Holland. Sanddünen, Hunde am Strand und -wir sind in den USA- auch Autos. Es weht ein ziemlicher Wind, aber der passt zum Bild. Am Herring Cove Beach wissen wir dann auch, warum Provincetwon auch die Hauptstadt der gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften ist...
Dann fahren wir in die Stadt. Sie begeistert nicht so sehr. Vieles wirkt verfallen und nicht besonders liebevoll gepflegt. Komisch für einen Touristenort. Im Stadtzentrum fängt man dann gegen 18 Uhr an die Bordsteine hoch zu klappen. 20 min reichen uns für eine Besichtigung. Im Lobster Pot bekommt Mareike noch ne Clam Chowder und dann geht es in der Hoffnung auf einen schönen Sonnenuntergang zum Corn Hill Beach. Wie so oft sind zwar wieder ein paar Wolken davor, aber er ist trotzdem nicht zu verachten.
Dann fahren wir nach Hyannis. Hier wohnen wir die nächsten zwei Tage. In der Hoffnung, dass das Wetter morgen noch einmal mitspielt, da wir Wale watchen wollen, geht es nach ein, zwei Opfern ins Bett...

Mittwoch, 7. Oktober 2009

07.10.2009 Von Albany nach Newport

Die Nacht konnte mal richtig was. Wir hatten irgendwelche Supermatratzen. Wenn ich die zu hause hätte, bräuchte ich auch nur halb soviel Schlaf. Also 5* für die Indigobetten.
Nun gut. Show must go on. Also auf nach Albany Downtown. Wie schon von Catherine vor gewarnt, keine so tolle Stadt. Also eben ein paar Fotos und dann auf nach Rhode Island, dem kleinsten Bundesstaat der USA (und der letzte der Ostküste, der mir noch fehlte, um alle besucht zu haben...)
Der Weg dahin war ziemlich unspektakulär. Was jedoch sehr positiv war: Die Sonne schien. Und das, obwohl für heute Morgen starke Gewitter in Albany und Umgebung angesagt waren.
Die Interstate säumte auch noch ein schöner rot gelber Baumbestand. Herrlich der Sonne gen Meer entgegen zu fahren.
In Newport angekommen war sehr schnell klar: Hier sitzt Kohle. Nicht nur aufgrund der Mansions. Die ganze Stadt wirkt sehr edel und mondän, ist jedoch auch sehr auf Tourismus zugeschnitten.
Wir checken im Newport Beach Hotel ein und mit etwas Charme und $ bekommen wir ein wunderbares Zimmer mit zwei Fenstern Richtung Ozean. Prima, wir können aus dem Bett auf Meer, Strand und die Mansions blicken...
Aber das wundervolle Wetter wollen wir nutzen um uns mit dem Immobilienmarkt hier in Newport vertraut zu machen. Entlang des Cliff Walk holen wir uns die ein oder andere Inspiration für unser Eigenheim. Durch Stacheldrahtzäune und die blickdichten Hecken geben jedoch so manche Bewohner (verständlicher Weise) zu verstehen, dass sie sich nicht beim Essen zuschauen lassen wollen...
Ja gut. Die volle Dröhnung gibt es dann auf dem Ocean Drive. Hier kann man die Buden auch mal von vorne sehen. Das Beverly Hills der Ostküste. Manche sind einfach nur traumhaft, andere hingegen auch sehr kitschig. Typisch amerikanisch eben.
Auf einen Sonnenuntergang geht es dann zum Fort Adams. Von hier kann man die Sonne schön im Meer versinken sehen und hat eine schöne Aussicht auf Newport Harbor.
Dann reicht es für heute aber langsam. Wir fahren ins Hotel zurück, gehen aufs Dach und setzten uns in den Hot Tub mit Bick auf den Easton Pond. Danach noch etwas an dem danebenliegenden Firepit chillen und beim Meeresrauschen einschlafen. Priceless!!!

Dienstag, 6. Oktober 2009

06.10.2009 Über den Adirondack Trail nach Albany

Heute Morgen ging das Aufstehen überraschend gut. Ein Großteil der Schmerzen scheint im Hot Tub geblieben zu sein...
Also raus aus unserem durchaus zu empfehlenden Hotel und auf in Richtung Whiteface Mountain. Da wir ja schon nicht auf den Mt Washinghton konnten, wollen wir wenigstens auf diesen rauf. Das Wetter scheint mit zu spielen. Es ist bewölkt mit sonnigen Abschnitten. Aber dann unten an der Bezahlbude die Ernüchterung: "Zero Visibility!" - also gehört der einzige in den Wolken hängende Gipfel weit und breit dem Whiteface. War ja klar. Wir wollen da jetzt rauf. Um 14$ erleichtert befahren wir den Veterans Memorial Highway in Richtung Gipfel. Den ein oder anderen Zwischenstopp mit herrlichen Ausblicken nehmen wir unterwegs mit. Leider ist damit nach ca. der Hälfte Schluss. Es gibt zwar noch Parkbuchten, jedoch sind wir jetzt im Nullsicht-Bereich. Auch auf dem Gipfel ist völlig essig mit Sicht. Die Temperatur beträgt 0° und es weht ein heftiger Wind. Das "Castle", welches sie mit den übergebliebenen Steinen aus dem Straßenbau errichtet haben, ist ein Witz. Den Fußweg auf den Gipfel haben sie auch geschlossen. Also fahren wir die letzten 90 m mit dem Aufzug hoch. Aber überraschender Weise gibt es auch hier nix neues zu sehen. Der Fahrstuhlranger sagt aber, dass es gestern auch nicht besser war. Haben wir also mit dem Verzicht auf den Aufstieg nix verpasst. Auch die nächsten Tage soll es nicht besser werden. Was hält uns also hier? Richtig. Nix.
Der weitere Tagesablauf seht vor, dass wir über den Adirondack Trail in Richtung Süden fahren. Dort soll ja auch das Wetter besser sein. Der Trail ist nicht schlecht. Man sieht viele bunte Blätter und fährt auch oft an malerischen Seen vorbei. Allerdings wiederholen sich die Bilder auf den 188 Meilen und das letzte Stück ab Wells ist eigentlich nur noch langweilig. Er reicht bei weitem nicht an den Kancamangus Highway heran. Aber das ein oder andere Bild konnte gemacht werden und zwischen Amsterdam und Rotterdam kommt sogar die Sonne durch. Bei Sonnenschein laufen wir dann auch in unserem heutige Tagesziel Albany ein. In New Yorks Hauptstadt wohnen wir im Indigo Hotel. Sehr schön und praktisch eingerichtet. Wir schauen noch etwas Baseball und beenden den heutigen Tag mal etwas früher.
Die Berge haben wir nun hinter uns und morgen geht es wieder an´s Wasser. Auch wenn die Foliage nicht auf ihrem Höhepunkt war (eine Woche wird es bestimmt noch dauern) waren die Wälder schön bunt und werden uns in angenehmer Erinnerung bleiben. Gute Nacht!

Montag, 5. Oktober 2009

05.10.2009 High Peaks Wilderness

Heute sollte mal wieder ein Aktiv-Tag werden. Der Plan sah vor auf den Whiteface Mountain zu wandern. Aber alle die wir wegen der Route und der Machbarkeit befragten, fragten nur zurück, warum wir auf einen Berg wandern wollen, wenn man auch rauf fahren kann. Je öfter wir das hörten, um so mehr machte die Frage Sinn. Wir fuhren also zum Adirondack Mountain Club, bzw. wir wollten dorthin fahren. Da der Club gut versteckt liegt, fuhren wir mehr oder weniger unfreiwillig erstmal die Wettkampfstätten der Olympischen Spiele 1980 ab. Naja, war ja auch ok, denn wir waren ja gestern in Montreal auch an den Sportstätten. Als wir den Club dann gefunden haben, zeigte uns eine kleine Rangerin auf der Karte ein paar infrage kommende Trails. Nach einigen hin und her entschieden wir uns für den Aufstieg auf den Phelps Mountain und den Loop über die Indian Falls.
Die Rangerin sagte es wäre ein schöner 6 Stunden Loop. Die Wege wäre aufgrund des Regens etwas schlammig, aber sonst gut zu gehen. Der Trip wäre 11 Meilen, also 17,7 Km. Also los. die ersten 2.1 Meilen zum Marcy Dam gingen noch gut voran. Der Weg war etwas schlammig, aber sonst alles gut. Auch das Wetter war wie versprochen bewölkt, aber trocken. Vom Dam ging es dann 0.7 Meilen zum Abzweig des Aufstiegs zum Phelps Mountain. Der Weg war schon nicht mehr so gut zu gehen. Es war eher ein hopsen von Stein zu Stein und von glitschiger Wurzel und durch Matsch warten. An der Abzweigung fing es dann auch an zu regnen. Zum Gipfel ging es eine Meile. Was soll´s? die eine Meile nehmen wir mit. Um es vorweg zu nehmen, wir hätten es uns schenken sollen. Für die eine Meile zum Gipfel benötigten wir 1 Stunde. Es war kein wandern, sondern nur klettern. Es hatte mittlerweile auch mächtig angefangen zu regnen, was die Sache nicht angenehmer machte. Auf allen Vieren ging es nur mühsam bergauf. Als wir dann endlich am Gipfel ankamen, folgte eine weitere Ernüchterung: Das Tal in welches wir blickten war größtenteils grün. Die Nachbartäler waren dunkelgelb bis rot. War aber egal, da die Wolken eh so zugezogen waren, dass man kaum was sehen konnte. Da der Regen auch immer stärker wurde, entschlossen wir wieder runter zu gehen. Nach einer Stunde standen wir dann an dem Abzweig. Wir überlegten kurz, ob sich der Weg zu den Indian Falls noch lohnen würde. Entgegenkommende Wanderer schwärmten uns vor, dass es sich auf jeden Fall lohne. Das Wetter würde aufziehen und es wäre auch nicht mehr weit. Also gut, auf geht´s. Es ging 1.4 Meilen wieder nur bergauf. Zwar nicht so steil wie auf den Phelps Mountain, aber wieder nur über Steine und durch Matsch. Nach 45 min im strömenden Regen (die versprochene Sonne war flüchtig) standen wir an der oberen "Fallkante" der Fälle. Ein Rinnsal welches wir allein in diesem Urlaub schon 10 mal gesehen haben. Was eine Enttäuschung. Den Weg an die untere Seite klemmten wir uns, denn es regnete immer stärker und langsam setzte die Dämmerung ein (glaubte man zumindest, da es immer dunkler vor Regenwolken wurde). Wir machten schnurstracks kehrt und gingen zurück Richtung Parkplatz. Nach 2,5 Stunden waren wir dann wieder da. Wir waren ganz schön ko. Das hatte mit einer schönen Wanderung nicht viel zu tun. Was die Rangerin so vor schwärmte konnten wir leider nicht nachempfinden. Egal. Nix wie zurück in unser Hotel, wo der Hot Tub auf uns wartet. Der ist jetzt dringend notwendig, denn wir laufen etwas wie Roboter nach einem Kurzschluss...
Zum Abendessen geht es wieder in die Brauerei von gestern. Ein paar Okoberfestbier sollen den Schmerz lindern helfen...

Sonntag, 4. Oktober 2009

04.10.2009 Von Burlington über Monteral nach Lake Placid

Hmm, die Nacht war sehr bescheiden. Ob es an dem Raucherzimmer lag, oder an der durchgelegenen Matratze. Am Wochenende ist es in Burlington fast unmöglich ein bezahlbares Zimmer zu bekommen. Erinnerungen an Vegas werden wach... Nun ja, dass Frühstück entschädigt für so einiges. Sehr lecker. Würstchen, Ei, Waffel... Nun gut. Leider verheißt ein Blick nach draußen, dass es wettermäßig heute sehr bescheiden aussieht. Nebel hängt über Burlington und dem Lake Champlain. Da mit der Fähre über selbigen nicht viel zu sehen wäre, hoffen wir auf eine bessere Sicht via Straße. Aber wie nicht anders zu erwarten, ist auch hier nix mit Sicht. Was macht also der gute Ruhrgebietler an einem solchen Wochenende? Klar, er fährt nach Holland, Kaffee kaufen. Das ist aber zu weit weg. Was macht er also hier? Klar, er fährt nach Kanada, ne Stadt begucken. Für uns lag Montreal ganz günstig. Also eben die 75 Km abgespult. An der Grenze fast ein Fauxpas: Ein Officer sitzt im Häuschen. Dann ist gerade als wir kommen Schichtwechsel. Eine Offizeuse will unsere Pässe sehen. Ich kann mir gerade noch ein "Morning, Sir!" verkneifen... War aber auch schwer zu erkennen! In Montreal parken wir an der Touristinformation und machen uns auf zu einen schnellen Rundgang durch die Stadt. Das Wetter ist hier angenehm . Bedeckt aber trocken. Wir schauen uns diverse Kathedralen und Hochhäuser an, bewundern die Hochhäuser im Financial Ditrict und gehen durch die "Altstadt". Die ist wirklich schön und könnte auch an der belgisch-franzözischen Grenze liegen. Dann fahren wir raus zum Olympiapark. Es hat sich mittlerweile richtig aufgeklärt. Der Park und die Gebäude haben augenscheinlich ihre beste Zeit deutlich hinter sich. Betonklassik der 70´er. Fragwürdig: In der Schwimmhalle sind neben dem Becken Badmintonfelder aufgebaut. Bei den von Chlorduft geschwängerten 36° Grad hätte ich keine Lust auf Badminton...
Montreal war ein schöner Notnagel. Auf den ersten Blick eine sympathische Stadt. Aber wir haben ja in Lake Placid gebucht. Also auf zurück in die USA. An der Grenzstation sind in unserer Reihe 3 Autos vor uns. Einer nach dem Anderen fährt durch. Dann kommen wir. Direkt vor uns ist wieder Schichtwechsel. Wir haben jetzt einen jungen & grimmigen Grenzer. Er ist sehr unfreundlich. Bis er nach meinem Job fragt. Aufgrund der Antwort ist er mit einem mal unser bester Freund. Er stellt Fragen über Fragen. Ist völlig relaxt und macht erstmal die Grenze dicht. Einfach die Ampel auf rot und das wars. Schlappe 20 min betreiben wir Smalltalk. Der Rückstau reicht mittlerweile bestimmt bis Montreal Downtown. Es traut sich aber auch keiner zu hupen.
Bei Sonnenschein fahren wir in Lake Placid ein. Der Mirrorlake liegt schön unterhalb unseres Hotels und wird von der Abendsonne prima ausgeleuchtet.
Wir machen uns kurz frisch und dann geht es zum Essen in die Lake Placid Pub Brewery. Sehr leckeres Essen und vor allem Biere. Wir testen uns durch alle durch und als Favorit -wie sollte es anders sein- kristallisiert sich das Oktoberfest-Bier heraus. Lecker, Lecker... Gute Nacht!

Samstag, 3. Oktober 2009

03.10.2009 Von North Conway über Crawford Notch nach Burlington

Das Wetter heute Morgen stand in keiner Relation zu den Bieren von gestern Abend. Was ist mit dem Wettergott? Hat der am Wochenende Urlaub? Egal. Wir sind erstmal nach nebenan in den Sportladen. Hier gibt es heute 20% für Mitglieder eines Outdoorclubs. Meine Mitgliedschaft im Dortmunder Wanderfreunde und Biertrinker Verein wird honoriert, obwohl ich unglücklicherweise meine Mitgliedskarte zu hause vergessen habe... Ich spare 85$ - Cool! Darauf erstmal ne neue 18er Kartusche Bier...
Dann geht es weiter in Richtung Crawford Notch SP. Leider ist das Wetter wie gesagt ja nicht so toll. Es regnet wie aus Kübeln und die Wolken hängen tief im Tal, also nix mit leuchtenden Blättern oder schönen Fernsichten. Der erste Stop ist an den Silver Cascades. Bei dem Wetter und den vielen Touris, die darin rumklettern, aber nicht so toll. Nächster Stopp: Bretton Woods Resort. Das Hotel macht schon was her am Fuße des Mt Washington. Bei schönem Wetter sicher noch mehr als bei dieser Sicht.
Einen Zwischenstopp legen wir in Montpelier ein, der Hauptstadt von Vermont. Hier besuchen wir kurz das Capitol. Auch hier ist wieder sehr verwunderlich, dass wir ohne jegliche Sicherheitskontrolle reinkommen und viele der Räume offen sind. Kein Polizist o.ä. ist da. Auch in den Senatsraum kann man gehen. Was man hier so alles verstecken könnte wenn man böse wär...
Da irgendwie keine Wetterbesserung in Sicht ist brauchen wir was, was man im Trockenen machen kann. Und was liegt auf dem Weg? Die Ben&Jerry Quelle. Hier wollte Mareike eh hin und sich durch diverse Sorten testen. Die Tour ist am Wochenende recht uninteressant, da keine Produktion stattfindet. Egal. Am Ende gibt es Oatmeal Cookie Chunk für lau - wer vereiste Lebkuchen mag... Das war aber auch gut so, denn die Schlange am Schalter war ca. 50 m lang (keine Übertreibung).
Weiter ging es zu unserem heutigen Tagesziel Burlington. Hier wohnen wir im Quality Inn. Da es sich etwas aufgeklärt hat, fahren wir nach Burlington. Die Stadt begeistert uns auf den ersten Blick nicht. Jedoch bietet der Lake Champlain ein schönes Motiv für den Sonnenuntergang. Der Rest der Stadt scheint sich saufender Weise durch die Straßen zu bewegen. Den Rest des Abends verbringen wir im Hotel. Im TV läuft Rock 1-5 in einer Endlosschleife. Hoffen wir, dass sich die vielen Bieropfer heute Abend am Morgen rentieren...

Freitag, 2. Oktober 2009

02.10.2009 Franconia Notch und Kancamagus Hwy

So. Wie immer wurden dem Wettergott zahlreiche Opfer gebracht und es sollte sich mal wieder lohnen. Der Himmel ist blau und die Temperaturen mit ca. 13° ganz ok. Also los Richtung Mt Washington, dem Auto mal richtig was abverlangen und eine tolle Aussicht genießen. Nach 30 min Fahrt sind wir am Eingang der Mt Washington Auto Road. Keiner vor uns - perfekt. Dann kommt ein Almöhi aus der Eintrittsbude auf uns zu. Durch den Bart versteht man fast nix. Er nuschelt was von Eis und Schnee auf dem Gipfel. Ja, prima. Ist doch ein tolles Ambiente. Aber er will uns nicht reinlassen, weil zu gefährlich. Lediglich 4 Meilen dürften wir selber fahren und dann wäre Ende. Wenn wir auf dem Gipfel wollten, müssten wir die Cog Railway oder den Busshuttle nutzen. Aha, daher weht der Wind. Trotz der verkürzten Strecke gibt es keinen Rabatt. Danke und Tüss.
Gegenüber im Visitorcentre holen wir uns Infomaterialien. Dort stehen auch die Busse für die guided Tour. Profiltiefe der Ganzjahresreifen: soeben noch erahnbar. Genau, damit erreicht man bestimmt sicher den Gipfel... Fahrgäste alle 75+ - also heute nicht und weiter im Text.
Über Berlin, Bethlehem, Milan und Lisboa fahren wir Richtung Franconia Notch SP. Hier geht es zuerst an die sterblichen Überreste des Old Man of the Mountain, dem ehemaligen Wahrzeichen von New Hampshires, welches nach dem Einsturz nur noch auf den Kennzeichen prangt. Dann geht es zum The Basin. Dort sind jetzt leider durch die Jahreszeit bedingt die Cascaden nicht mehr so mit Wasser überlaufen. Ist aber trotzdem schön und vor allem leer. Kaum Touris, weil a) zu früh und b) zu weit zu Fuß zu laufen. Also genau richtig für uns.
Dann kommen wir zu einem mal wieder sehr touristisch geprägten Teil. Der Flume Gorge. Dieser Teil des Parks ist der bekannteste und auch touristisch erschlossenste. Also sind hier viele Touris (hauptsächlich Inder und 75+) Die zahlen wie wir auch 13$ p.P. und lassen sich 300m (!!!) mit einem Bus (wir gehen zu Fuß) zu der Schlucht fahren. Dann müssen sie wohl oder übel mindestens 300m laufen, wobei einige schon an ihre Grenzen getrieben werden. Die Flume an sich ist ganz schön. Allerdings weiß ich nicht, ob die 250 m, die man auf Holzstegen durch die Klamm läuft, die 13$ wert sind - denn wie o.g. bekommt man ähnliches am Basin für umsonst und vor allem mit weniger Touriverkehr. Egal. War schön und nach der Runde gehen wir nicht - wie alle anderen - in den Flume-Fan-Shop, sondern fahren weiter Richtung Kancamagus Hwy. Der ist ein Scenic Byway und wunderschön. Man fährt flankiert von dem bunten Bäumen hinauf auf dem Kancamagus Pass. Von hier oben kann man schön über die Wälder blicken. Leider hat sich die Sonne mittlerweile etwas verzogen und so leuchten die Bäume nicht mehr so intensiv, sind aber immer noch schön anzusehen. Nicht so schön war mal wieder ein Unfall direkt vor uns: Eine Inderfamilie hat eine Ausfahrt zu einem Viewpoint verpasst. Sie hauen hinter einer Kurve voll in die Eisen. Ein riesen Pick Up mit einem 75+ Ami am Steuer kann nicht mehr bremsen und knallt voll hinten rein. Aus dem Stufenheck ist ein Fließheck geworden. Ein entgegenkommender Moppedfahrer hatte unheimliches Glück, denn das Indermobil schleudert ihm entgegen und reißt ihm einen seiner Koffer ab. Der hatte echt Sahne. Ich bin dafür, dass hier weder Touris (die in ihren Heimatländern nur Pferdegespanne fahren) noch Amis (die kaum noch laufen können, aber 6t Pick Up´s mit 500 PS fahren) hier Fahrzeuge selber bewegen dürfen... Dann doch lieber die Touribusse. Glücklicherweise ist bei dem Unfall keinem etwas schlimmes passiert.
Als Absacker schauen wir uns noch die Sabbaday Falls an. Sehr schön und langsam komme ich auch mit der neuen Kamera klar, so dass die Fotos allmählich ansehnlich werden...
Dann reicht es und wir haben Hunger. Zum Essen geht es ins Red Fox. Sehr lecker von Holzkohlegrill. Auch das lokale Altbier schmeckt, das Pilsener hat seinen Namen jedoch nicht verdient...

Donnerstag, 1. Oktober 2009

01.10.2009 Vom Acadia nach North Conway

So, heute hieß es schweren Herzens abschied nehmen. Sowohl von der schönen Unterkunft, als auch von dem Acadia NP. Der Park zählt ab sofort zu unseren Lieblingsparks. Das Tolle ist, dass er nicht allzu groß ist. Man braucht also nicht wie bei einigen Parks im Westen eine mehrstündige Anreise mit dem Auto, nur um an den Trailhead zu gelangen. Auch die Kombination aus Wasser und Bergen ist toll. Egal auf welchen Berg man steigt, man kann immer auf Wasser blicken. Auch die Touridichte ist überschaubar - zumindest wenn man nicht an den Bushaltepunkten unterwegs ist. Bei unserem gestrigen Trail haben wir nur eine Gruppe Volunteers getroffen, die den Trail ausbesserten. Herrlich! Als ein weiterer Vorteil kann auch angesehen werden, dass die Berge nicht allzu hoch sind. In zwei, drei Stunden ist man immer oben. Dort hat man dann die Möglichkeit, je nach Lust und Laune, den Trail zu verlängern, oder wieder zurück zu gehen. Lirumlarum: Es hat Spaß gemacht!! Zum Abschied geht es nochmal auf den Cadillac Mountain. Einmal noch das Panorama genießen. Danke!! Mit uns sind wieder mehrere Busse da. Vor Bar Harbor haben wieder neue Schiffe festgemacht...
Ein kleiner Wermutstropfen: Die Foliage hat sich bisher hier im Park sehr zurückhaltend präsentiert. In ein, zwei Wochen wäre das bestimmt anders. Aber was will man machen??
Ja klar, wir fahren weiter! Es geht in die White Mountains. Via Bangor und Bethel ging es vorbei am Mt Washington nach North Conway. Die Fahrt an sich war recht unspektakulär. Jedoch änderte sich das Farbenspiel der Bäume kontinuierlich gen gelb/rot. Prima. That´s what we´re here for...
Man merkt aber auch an den Temperaturen, dass wir höher kommen. Es hat nur noch 10°. Aber es ist trocken. Das zählt.
Bevor wir in North Conway einlaufen machen wir einen Abstecher nach Jackson. Hier gibt es neben der berühmten Covered Bridge noch Kürbismenschen zu sehen. Im Dorf gibt es jährlich einen Wettbewerb: wer baut die originellste Kürbiskofpfamilie? Mein Favorit sind die Blauen Männer...
Da wir gegen 18 Uhr schon in North Conway sind, statten wir den ortsansässigen Outlets einen kurzen Besuch ab. Wir sind ja in New Hampshire und hier gibt es auf Klamotten keine Tax...