Donnerstag, 21. Mai 2009

21.05.2009 Über den Tioga in den Yosemite

Die Nacht war gut und mit einem überraschend guten Frühstück im Bauch verließen wir Bishop und machten uns auf zu den Hot Creeks. Die Hot Creeks sind warme Quellen. Etwas wie im Yellowstone, jedoch mitten in alpinem Gelände. Die Sonne steht günstig und so leuchten sie von oben herrlich blau. Wie die meisten vulkanischen geothermalen Quellen riechen sie aber auch nicht wenig nach Schwefel, sprich faulen Eiern. Leider ist der Zugang zu dem Fluss gesperrt. Ein Bad soll nämlich gegen Rheuma helfen. Da sich aber manche Deppen statt in den Fluss direkt in die Quellen gelegt haben und dabei verbrüht und verbrannt sind (immerhin 14 seit 1968), darf jetzt keiner mehr rein. Schade, aber irgendwie auch gut, denn es waren keine Duschen vorhanden und wenn es im Auto auch so geschwefelt hätte…

Weiter ging es nach Mammoth. Das ist ein Skiort. Schon witzig wenn man in kurzer Hose und T-Shirt da steht und einer im Skianzug und Skiern auf der Schulter an einem vorbei geht. Dort haben wir noch ein paar Outdoorartikel erworben, damit wir für den Yosemite gerüstet sind – und manche noch darüber hinaus…

Das Devils Postpile NM war leider geschlossen und so ging es direkt weiter zum Mono Lake, wo wir den South Tuffas einen Besuch abstatteten. Der Monolake erwies sich als guter Gastgeber und war ganz ruhig, so dass sich die Berge und Wolken fantastisch in ihm spiegelten. Fast wie der Mirrorlake. Christians gutem Auge war es zu verdanken, dass wir noch ein Seeadler Pärchen in ihrem Nest beobachteten konnten. Als aber wieder eine Horde Cowboyossis (Sachsendialekt, Slipper, ¾ Hose, Werbeshirt und Cowboyhut) das Ufern enterten, war es Zeit das Weite zu suchen.

So ging es in Lee Vining auf den Tiogapass, der ja glücklicherweise gestern geöffnet hatte. So kam ich im dritten Anlauf endlich mal dazu über den Pass in den Park zu fahren und der Umweg über South Lake Tahoe blieb uns erspart. Der Pass war toll. Links und rechts lag noch jede Menge Schnee, was aber im Zusammenspiel mit der Sonne einfach prima wirkte. Lustiger Bypass: Eine Indermama fragte mich bei einem Stop, in welche Richtung es eigentlich in den Yosemite gehen würde. Sie hätten so oft gehalten, dass sie etwas die Orientierung verloren hätten – es geht immer bergauf!

Wir hatten eigentlich vor an den Toulumne Meadows und dem Tenaya Lake zu wandern, aber dass fiel aus, weil erstere völlig unter Wasser standen und zweiterer noch meterhoch von Schnee umgeben war. Also direkt weiter zum Olmsted Point und einen schönen Blick auf den Half Dome geworfen. Von dort konnte ich letztes Jahr ja nur wehmütig auf den Tiogapass schauen… Zur Begrüßung hatten sich div. Murmelmarmots versammelt. Die leckten nach ihrem Winterschlaf erstmal die Steine ab(???) und standen bereitwillig Modell für uns.

Da es aber jetzt schon Nachmittag war, beschlossen wir zu unserem Haus zu fahren und etwas für die nächsten Tage zu entspannen. Also hielten wir an der Cedar Lodge, um unsere Schlüssel in Empfang zu nehmen. Mich bediente eine 130Kg Exilbulgarin, die ihren neongrünen Liedschatten mit der Spritzpistole aufträgt, kaum Englisch spricht und bei einem IQ-Wettbewerb mit einem Toastbrot konkurriert: Hier sind eure Schlüssel. Es ist an einer Brücke ca. 3 Meilen Richtung Yosemite.
Ja danke. Schlüssel waren die falschen, was wir aber erst nach einer Stunde gemerkt haben, denn so lange brauchten wir, bis wir herausgefunden hatten, dass es nicht Richtung Yosemite, sondern Richtung Mariposa liegt. Letztendlich waren wir aber hier und können nicht meckern. Das Haus liegt direkt am Zusammenfluss zwischen Merced und dessen South Fork. Es ist direkt in den Fels gebaut, d.h. eine Wand ist blanker Fels – echt urig. Wir haben zwei Schlafzimmer mit eigenem Whirlpool und eine Terrasse direkt am Fluss. Die anderen Häuser stehen leer und so sitzen wir abends entspannt beim BBQ auf der Terrasse, genießen Essen und Trinken und lassen den Tag schön ausklingen…

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