Sonntag, 23. Mai 2010

23.05.2010 Crystal Geyser & Capitol Reef

Aufgrund des gestrigen Abends haben wir heute etwas länger geschlafen. Hilft aber nix, wir müssen los. Schweren Herzens verlassen wir Moab - ohne einmal im Arches gewesen zu sein. Eigentlich Frevel, aber es ist Sonntag und da verzichten wir lieber auf die Massen, die sich schon am Eingang stauen...
Wacker geht es Richtung Green River. Wir wollen unser Glück (wenn man von so was bei der Reise sprechen kann...) am Crystal Geyser versuchen. Als wir ankommen,sind wir alleine da. Schonmal prima. Leider haben wir die Sonne auf dem Weg dorthin irgendwo verloren. Es hat sich völlig zugezogen, bleibt aber trocken. Trocken bleibt auch das Geyser Rohr. Wäre aber auch zu viel des Guten gewesen, wenn er direkt bei der Ankunft losgelegt hätte... Wir sitzen im Auto und Frühstücken erst mal. Nach einer halben Stunde tut sich dann was. Es blubbert heftig und der kleine Tümpel um das Rohr füllt sich mit Wasser. Cool. Es geht los - dachten wir. Nach 2 min geht der Spuk auch schon wieder recht unspektakulär zu ende. Nix mit Fontäne und so. Ok, wir geben ihm noch 30 min. So lange sitzen wir wieder im Auto und überlegen, was man an dem Tag noch alles machen könnte. Da kommen 4 Autos mit Amis, optisch eine Mischung aus Hippies und mormonischen Crack Junkies...
Sie rennen und tanzen um das Rohr. Erstmal egal, was auch immer sie geraucht haben mögen. Hoffentlich hauen die gleich wieder ab. Nach 30 min sind sie immer noch da und wir wollen gerade los. Da tut sich wieder was am Rohr. Blubbern. Schäumen. Und ja, es läuft sogar Wasser oben aus dem Rohr raus. Ja, es läuft. Fontäne würde ich die 30 cm jetzt nicht gerade nennen. Aber egal, besser als nix. Allerdings für die Affenbande auch das Zeichen in den Tümpel zu laufen und dem eruptierenden Rohr durch prepubertäre Gesten zu huldigen. Das da neben uns mittlerweile auch noch andere Leute stehen, die eventuell ein Foto ohne diese Knallköppe machen wollen ist ihnen auch nach einem deutlichen Hinweis darauf egal. Wieder einer der Momente, wo ich mir so eine Tüte Haftminen wünschen würde. Nun ja, ganz so schlimm ist es dann auch nicht, denn auch diese "Eruption" ist nach 45 sek wieder vorbei. Wir haben genug und fahren los. Die Vollidioten tanzen auch Richtung Autos zurück. Sie haben alle die Fenster auf - ich kann es mir nicht verkneifen. Traktionskontrolle aus und schön die Pelle kreisen lassen. Affenbande und Autos verschwinden im Staub hinter uns... Ist auch nicht wirklich niveauvoll, aber so kann ich heute Nacht irgendwie besser schlafen.
Weiter geht es Richtung Capitol Reef NP. Das Wetter kann sich auch nicht so richtig entscheiden was es machen soll: Ab und zu kommen ein paar Tropfen runter. Manchmal blinzelt die Sonne durch. Im Visitor Centre schauen wir uns erst mal nen Film an und fahren danach den Scenic Drive. Der Masterplan sieht vor, über die South Draw Road einfach 100 Km abzukürzen. Haken an der Sache, es ist ne Schotterpiste, nur für Allradfahrzeuge mit viel Bodenfreiheit. Wir fahren bis zu nem Fluß den wir durchfahren müssten. Ich gehe erst mal zu Fuß durch. Das Wasser geht mir bis kurz unters Knie. Auch danach sieht die Piste recht bescheiden aus. Wir überlegen lange, entscheiden uns dann jedoch lieber die 150 km über die geteerte Straße zu fahren, statt die 20 Km über die Piste. Die Wolken sehen nach Regen aus, weit und breit kein anderes Fzg oder ein Ranger, den man nach den Bedingungen auf der Straße fragen könnte. Wir fahren also zurück und treffen kurz vor Fruita nen Ranger. Als wir den fragen, lacht er nur und sagt, dass wir eine Weise Entscheidung getroffen hätten, da er selbst mit seinem Superrangerauto (irgendein riesen Ford Geändepickup) fast dort stecken geblieben wäre und die Straße in einem erbärmlichen Zustand sei. Nun ja, fahren wir halt außenrum. Belohnt werden wir dabei von der Sonne, die mittlerweile ein Loch in die Wolken gefressen hat. Sie lässt die Umgebung in herrlichem Abendlicht erstrahlen. Die Fahrt über die 12 ist ja auch immer wieder ein Genuss. Etwas unangenehm wird es nochmal auf über 3000m im Dixie National Forest, wo noch reichlich Schnee liegt und es bei heftigsten Winden nur 6°C hat. Da kann es einem bei einem Fotostopp schon etwas frösteln.....
Je mehr wir uns Escalante nähern, desto mehr nähert sich das Thermometer auch wieder der 20°C Grenze.
In Escalante checken wir im Circle D Motel ein. Hier hat sich seit meinem letzten Besuch 2004 einiges getan. Man hat renoviert und angebaut - u.a. ein Restaurant. In dieses gehen wir zum Abendessen. Dabei werden wir von "Mr. D" aus Naples, Florida unterhalten. Diese billige Kopie von Paul Anka singt wohl sonst nur auf Kreuzfahrten und Seniorenheimen in Florida und überschätzt seine Stimmgewalt um einiges. Seinem selbst mitgebrachten Fanclub scheint es jedoch zu gefallen und sie singen bis weit nach Ladenschluss. Die Kellnerin sorgt, als wir sie nach dem Wetter fragen, für ein ordentliches Oha-Erlebnis: Morgen soll es schneien.....

1 Kommentar:

  1. Ich hoffe, Du hast wiirklich gut geschlafen... :-)
    Schnee ??? Auch oha!!!

    Viel Spaß weiterhin...

    Petra

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