Montag, 24. Mai 2010

24.05.2010 Ein Wasserfäll, ein Vulkan und ein böser Garten

Heute Morgen haben wir mit etwas Angst die Vorhänge aufgezogen. Und wirklich, es hat geschneit. Die recht kräftige Sonne ist jedoch schon mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Ich gehe lediglich mit Shorts und Schlappen bekleidet für ein paar Fotos nach draußen. In diesem Moment kommt unser 70+ Nachbar aus dem Zimmer - vermutlich denkt er, ich komme aus einem schneelosen Land oder schlimmeres. Ich will gar nicht wissen was er denkt...
Die Sonne scheint und schmilzt den Schnee weg, es sind aber trotzdem nur 6°. Brrr . Aber wir haben Programm. Also los.
Für den Vormittag stehen die Lower Calf Creek Falls auf dem Programm. Als wir am Parkplatz ankommen, steht nur ein Auto dort. Bestens. Der Picknickplatz ist jedoch per Schild für die Grundschule von Escalante reserviert. Also schnell los, bevor die Bären losgelassen werden...
Der Calf Creek Canyon liegt noch größtenteils im Schatten: Es sind weiterhin nur 6°. Wir gehen zügig und sind nach einer knappen Stunde an den Fällen. Prima. Wir haben sie für uns ganz alleine. Wir machen eine ausgiebige Fotosession und genießen die morgentliche Ruhe. Auf dem Rückweg kommen uns immer mehr Leute entgegen. Wir waren genau zur richtigen Zeit hier.
Auf einmal dringt uns geschwäbel von der Oschtküst entgegen. Unglaublich. Die Welt ist doch ein Dorf. Es ist Nirschi mit ihrer Reisegruppe. Überraschender weise treffen wir uns. Es werden kurz ein paar Informationen ausgetauscht und Nirschi verspricht, sich am Grand Canyon um mein Ladegerät zu kümmern. Weiterhin Gute Reise!!!
Am Parkplatz kommt uns dann die Grundschule entgegen. Also schnell weg. Das Mittagsprogramm sieht einen Besuch am Volcano vor. Hierzu fahren wir die Hole in the Rock Road und biegen Richtung Harris Wash ab. Die Straße ist zuerst prima, wird dann eher bescheiden. Wir durchqueren noch den Harriswash, aber nach knapp 2 Km ist dann Schluss mit lustig. Ein Drainagerohr ist aus dem Weg gebrochen und hier geht es mit dem Auto nicht mehr weiter. Also Rucksack raus, Daten in GPS und los. Nach knapp 3 Km können wir den "Volcano" erkennen. Glauben wir. Also naufi uf de Berg... Und oben. Nix. Schöne Aussicht, aber kein Krater. Käse. Das GPS will noch weiter dahin, wo garantiert nix mehr ist. Doofes GPS. Also Kompass nochmal neu kalibriert und siehe da, es will auf einmal nur noch 300m nach links. Eigentlich kein Ding, aber es ist Luftlinie. Wir können den Krater auf dem neben uns liegenden Berg erahnen. What the f****??? Was soll man machen. Den einen Berg runter und den anderen wieder rauf. Und Gott sei Dank. Hier isser. Aber what the f****?? die ganze Zeit latschen wir in praller Sonne und jetzt? Wolken. Und zwar nicht wenige. Also warten. Der Wind pfeift mal wieder ganz schön. Nach 15 min kommt die Sonne mal kurz durch ein Wolkenguckloch. Also mal eben 100 Photos gemacht. Sortiert werden kann zu hause. Der ganz große Aha-Effekt fehlt zwar, aber es war trotzdem toll. Das Beste am Volcano ist jedoch, dass er nicht so riecht wie sein Namensvetter, den ich vor ein paar Jahren mal besucht habe. Auch produziert er keine Aschewolke. Toller Vulkan. Wie die Fußspuren in die "Lava" kommen bleibt jedoch ungeklärt. Kaum beginnen wir mit dem Abstieg, da kommt die Sonne wieder raus und brennt uns die ganze Zeit im Nacken. Wer hat bloß den Schalter für dieses dumme Dingen...
Wir gehen querfeldein und die ganze Gegend erscheint im Nachmittagslicht sehr interessant.
Nach knapp einer Stunde sind wir wieder am Auto. Mal sehen ob wir auch wieder zurückkommen, ohne uns fest zu fahren. Traktionskontrolle aus und schön durch die sandigen Passagen gedriftet. Die Schlüsselstelle ist wieder die Querung des Harris Wash. Das Problem ist bei der Ausfahrt, dass es recht steil auf einem sandigen Stück bergauf geht. 4X4 wäre hier toll. Aufgrund der Steigung ist es aber nicht so toll, mit zu viel Schwung zu kommen. Also langsam ran und sofort als die Vorderräder steigen volle Pulle. Von vorne betrachtet sah es bestimmt so aus, als wenn ein Leopard II über eine Sanddüne geschossen kommt... Wir haben gefühlte 10 sek Airtime. Beendet wird dies durch dumpfe Geräusche von unter dem Auto. Aber es fährt noch. Scheint also irgendwie geklappt zu haben. Ist Alamo auch selber schuld, was geben sie uns auch kein 4X4???
Egal, als Absacker geht es zum Devils Garden. Woher der seinen Namen hat, können wir bald sehen. Ein Teufelskopf wacht über die Sandsteintürmchen. Hier fällt mir auf, dass ich heute noch gar nix gegessen habe. Also frühstücke ich erst mal und als die anderen 2 Autos mit ihren Insassen weg sind, gehen wir ne Runde durch den im Abendlicht herrlich erleuchteten Garten. Somit hatten hatten wie alle heute besuchten Spots für uns ganz alleine. Herrlich.
Wieder in Escalante geht es sofort auf einen Pitcher und ne Pizza zum Outfitter und dann ab ins Bett. Mal sehen ob wir morgen wieder Schnee schippen müssen...

3 Kommentare:

  1. Optimales Fotowetter, alle Locations in bestem Licht, so soll´s sein oder? Das Foto vom Vulcano ist grandios. Über Schnee hätte ich mich aber auch erschrocken...!

    AntwortenLöschen
  2. Ich fand den Harris Wash gar nicht soo schlimm, eher die freiliegenden Rohre...
    http://www.youtube.com/watch?v=x2cVk6HvBhM

    Das Wetter ist ja wirklich blöd, hab gestern noch nen Bericht aus dem eiskalten Las Vegas gelesen. Das muss doch wirklich nicht sein.....

    Muchos Spassos weiterhin....

    AntwortenLöschen
  3. Auf den falschen Berg am Volcano ? F**k... Toller Tag, super Bilder und die Welt ist ein Dorf...

    Petra

    AntwortenLöschen