Samstag, 29. Mai 2010

29.05.2010 Der Canyon brüllt und der Berg ruft...

Was machen wir heute, um den übers Memorialweekend angereisten Massen möglichst irgendwie aus dem Weg zu gehen?? Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit.
Also schlossen wir alles, wo man nicht oder kaum laufen muss aus. Weiterhin sollte es ob des völlig wolkenlosen Himmels und der Temperaturen in den 30´ern etwas mit Schatten sein.
Was bietet alles das? Na klar, ein Slot etwas abseits der Piste. Wir entschieden uns für den Buckskin Gulch. Da muss man nicht nur über ne Schotterpiste hinfahren, nein, man muss auch noch ein Stück laufen. Erschien uns ne gute Wahl. Als wir jedoch am Wire Pass Parkplatz ankamen, schwante uns schon böses: ca. 50 Autos vor Ort. Käse. Die können ja nicht alle auf dem Weg zur Wave sein... Als ich den Umschlag für das Geld für das Backcountrypermitt aus der Box hole, staune ich nicht schlecht: Die ersten 5 waren schon ausgefüllt und jeweils mit 20$ gefüllt. Da haben sie die Umschläge statt in die Sammelbox wieder in die Aufbewahrungsbox geschmissen!?! Ne Möglichkeit für ne schnelle Mark, aber ich schmeiße sie natürlich in die Sammelbox...
Als wir dann nach 20 min Wanderung durch den trockenen Wash zuerst im Wirepassslot ankopmmen, können wir schon unheimlich lautes Kindergeschrei vernehmen. Mutig gehen wir weiter. Und welche Überraschung: Unter dem Alkoven nach dem Slot steht eine amerikanische Großfamilie. Mindestens 40 Menschen, 30 davon Kinder. Von 1-15 Jahren. Sie sorgen zusammen mit unzähligen anderen Kindern für eine Geräuschkulissen wie im Phantasialand. Da sie sich alle im Alkoven für ein Foto postieren, versuchen wir uns schnell in den um die Ecke liegenden Buckskin Gulch Slot abzusetzten. Aber ohne Erfolg. Das Geplärre verfolgt uns und nach 30 min hat es uns ein. Wir verlieren die Nerven und kehren um. Durch den schmalen Slot immer wieder über Kinder steigen zu müssen, dazu haben wir keine Lust. Außerdem machen das unsere Ohren nicht mit. Wofür gibt es eigentlich ein Gruppengrößebeschränkung auf 12 Personen???
Wir flüchten und sind uns nach den ersten weiteren 4 Familien sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Watt nu?? Hmm, ich hatte da ja noch so eine Rechnung offen. Da gab es ja so nen gelben Berg, der sich die Tage vor uns versteckt hatte. Aber nicht mit dem Commander:
Der Berg ruft
I muß aufi Vater i muß aufi.
Schau, der Berg.
I muß aufi aufn Berg.
Der Berg ruft...
Same Procedure as vorgestern: Wir fahren wieder die CCR bis zum Hackberry Canyon
Trailhead. Dort ist sogar noch unser schöner Schattenplatz frei. Mareike wartet im Auto und ich folge dem Ruf. Heute ist keine Wolke am Himmel. Auch der Wind, der uns die letzten Tage schön gesandstrahlt hat, hat heute frei. Also in der prallen Mittagssonne wieder den unschönen Geröllanstieg rauf. Oben fragt mich ein Italiener wo ich denn herkäme und ob ich zum Yellow Rock wolle?!? Ich komme von unten und mein Hobby ist es steile Geröllanstiege sinnlos hochzulaufen... Der nervt und ich gehe weiter. Ich gebe Gas, denn Mareike soll nicht so lange warten. Aufgrund ihrer Höhenangst kann sie den Anstieg nicht raufgehen. Ich stapfe weiter durch den Sand Richtung Berg. Er ruft nicht mehr, er schreit schon. Je näher ich komme, desto besser sieht man seine Farbvielfalt. Er ist nicht nur gelb, er ist bunt!!!
Am Fuße des Berges stehe ich nun, aber ein Berg, der so rumbrüllt, der muss auch bestiegen werden. Also naufi. Ich aste hoch. Nach 5 min bin ich auf dem "Gipfel" und bekomme eine Mail von meinem Körper, der mich fragt, ob ich noch alle Latten auf dem Zaun habe, bei so einem Wetter auf so nen Berg zu rennen?!?! Er fragt nicht ganz zu Unrecht und so mache ich erst mal Pause, genieße die Aussicht und mache ein paar Fotos. Als mein Puls wieder unter 200 ist, sehe ich mich hier oben um. Tolle Einblicke. U.a. auf den Hackberry Creek, wo wir die Tage versehentlich reingelaufen sind. Von hier oben kann man erkennen, dass wir schon am Berg vorbei gelaufen waren.
Dann will ich an der Südflanke des Berges absteigen. Die Idee war nicht ganz so gut, denn die ist offensichtlich die steilste des Berges, was ich erst merke, als ich mittendrin stehe. Tolle Wurst. Also langsam teilweise auf allen Vieren runter. Wenn mich von unten einer sieht, der muss denken ich hätte mir oben einen gepichelt. Mich sieht aber keiner, denn ich bin hier weit und breit alleine. Toll. Zumindest der Plan hat geklappt. Irgendwie komme ich dann unten an. Die Südflanke ist wirklich die farbenfroheste und fotogenste. Es sieht ein wenige so aus, als hätte Gott zum Geburtstag ne neue Version von Photoshop bekommen und an dem Berg mal die Funktion "Knallbunten Käsehaufen erschaffen" ausprobiert. Es fällt mir wieder schwer mich mit Fotos zu bremsen. Aber nach einer knappen Stunde auf dem Berg und um den Berg herum muss ich wieder zurück zum Auto. Mareike wartet, und sie hat mein Geld, mein Bier und meinen momentan wertvollsten Besitz - meine restlichen drei Schlüpper. Auf alles kann ich nicht verzichten, auch wenn ich gerne noch etwas hier geblieben wäre. Also wacker wieder zurück. Prima. Mareike samt Auto noch da.
Es ist schon Nachmittag und wir wollen ja noch die Coral Pink Sand Dunes SP besuchen. Hier sollen die Dünen ja im Abendlicht auch schön leuchten. Also auf nach Kanab. Wir zahen 6$ Eintritt und sind sofort enttäuscht. Man kann auf eine Dünenaussichtsplattform gehen und Sanddünen gucken. Ok, deshalb heißt der Park auch so. Leider machen 100e Amis das Bild der schönen Dünen kaputt, indem sie mit Mopped, Quad und watt weiß ich noch alles darauf herumbrettern. Die Campinplätze gleichen auch eher Fahrerlagern bei der Formel 1. Die Luft ist von Zweitaktduft geschwängert. Nix für nen romantischen Sonnenuntergang...

Ich würde die beiden Aussichtpunkte vor dem Parkeingang mitnehmen und mir die 6$ für 3 min gucken von einer Tribüne sparen...
Der Abend bricht herein und wir fahren nach Kanab, wo wir im Best Western wohnen. Herzlich willkommen in den 70ern. Ist es auf rustikal gemacht oder ist es immer noch so?? Egal, für eine Nacht ist es voll ok...

2 Kommentare:

  1. Klasse Yellow Rock Bilder Waldi.
    Mit den Pink Dünen gings uns ähnlich ...
    Weiterhin eine gute Zeit mit Mareike und Deinen drei Schlüppern.

    andie

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  2. Seid Ihr im Buckskin Gulch über Otto´s Stelle gegangen ?

    Kann man sich gar nicht vorstellen, dass da soviele rumgetummelt sind... 40 Leute haben wir manchmal nicht in 3 Tagen gesehen... Viel Spaß weiter..und immer schön sparen...

    Petra

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